Schablone
,
jedes ausgeschnittene Muster, wonach andre Gegenstände gebildet werden, namentlich Bretter, Bleche, Papier oder Pappe, die entweder an der Kante so ausgeschnitten sind, daß die Oberfläche eines Gegenstandes danach bearbeitet werden kann (z. B. bei Gesimsen, Säulen, [* 2] bei Anfertigung der Glockenform, der Teile des Gewehrschlosses etc.), oder in welche, wie bei den Stubenmalern, die Konturen der Verzierungen eingeschnitten sind, in welchem Fall dann die S. an die Wand gelegt und mit Farbe überstrichen wird.
Auch zum
Malen für andre
Zwecke, besonders von
Blumen, wendet man Schablonen
an (Schablone
nmalerei), indem
man den einzelnen
Farben und Farbentönen,
Schattierungen u. dgl. besondere Schablonen
gibt und diese nach und nach aufsetzt (vgl.
Händel, Die Schablone
nmalerei des
Mittelalters, Weim. 1872). Die
Römer
[* 3] bedienten
sich der Schablonen
zum Schreiben, indem sie dieselben auf
Papier legten und über die
Einschnitte flüssige
Farben strichen.
Später wurden besonders
Choralbücher mittels Schablonen
angefertigt, und gegenwärtig bedient man sich derselben zum
Zeichnen
der Wäsche,
Bücher, Warenkisten etc. (vgl.
Tapeten). Das
Wort kommt zuerst im 15. Jahrh. in der Form von Scaplioen (altniederländisch
schampioen) vor und ist wahrscheinlich auf das mittellat. campio
(Kämpfer,
Muster, Probe) zurückzuführen. Danach nennt
man schablone
nmäßig jede Kunstübung, bei welcher die geistige
Erfindung fehlt.