Schäffle
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Albert Eberhard Friedrich, deutscher Nationalökonom und Staatsmann, geb. zu Nürtingen in Württemberg, [* 2] war ursprünglich für die theologische Laufbahn bestimmt, studierte 1848 in Tübingen, [* 3] trat in die Redaktion des »Schwäbischen Merkur« [* 4] ein, in welchem er die großdeutsche Richtung vertrat, und wurde 1861 Professor der Volkswirtschaft in Tübingen. Von 1862 bis 1865 gehörte er dem württembergischen Landtag, 1868 dem deutschen Zollparlament an. In demselben Jahr wurde er ordentlicher Professor in Wien [* 5] und Februar 1871 bei Bildung des Ministeriums Hohenwart zum Handelsminister ernannt.
Nach dem schon im Oktober 1871 wieder erfolgten Fall dieses Ministeriums zog er sich nach Stuttgart [* 6] zurück, wo er seine schriftstellerischen Arbeiten wieder aufnahm. Von seinen durch Gedankenreichtum und Scharfsinn sich auszeichnenden Werken erwähnen wir: »Die Nationalökonomie oder allgemeine Wirtschaftslehre« (Leipz. 1861; 3. Aufl. u. d. T.: »Das gesellschaftliche System der menschlichen Wirtschaft«, Tübing. 1873, 2 Bde.);
»Die nationalökonomische Theorie der ausschließenden Absatzverhältnisse« (das. 1867);
»Kapitalismus und Sozialismus« (das. 1870, 2. Aufl. 1878);
»Die Quintessenz des Sozialismus« (Gotha [* 7] 1874; 8. Aufl. 1885);
»Bau und Leben des sozialen Körpers« (Tübing. 1875-78, 4 Bde.);
»Encyklopädie der Staatslehre« (das. 1878);
»Grundsätze der Steuerpolitik« (das. 1880);
»Die Aussichtslosigkeit der Sozialdemokratie« (das. 1885, 3. Aufl. 1887);
»Gesammelte Aufsätze« (das. 1885-87, 2 Bde.).