Santarem
(spr. ssangtaräng), 1) Distriktshauptstadt in der portug. Provinz Estremadura, rechts am Tejo, in einer schönen, aber Überschwemmungen ausgesetzten Ebene, am Fuß eines Hügels, der die Alcaçaba, eine große maurische Burg, trägt, und an der Eisenbahn von Lissabon [* 2] nach Porto gelegen, hat 13 Kirchen, ein geistliches Seminar, sehr lebhaften Produktenhandel und (1878) 7489 Einw. S. ist Bischofsitz. Es hieß im Altertum Scallabis, bei den Arabern Schantara und war im Mittelalter Residenz der portugiesischen Könige. Hier vollständige Niederlage der Miguelisten durch das pedristische Heer unter Napier und Villaflor, welche die Einschiffung Dom Miguels nach England zur Folge hatte. - 2) Stadt in der brasil. Provinz Pará, auf Hügeln an der Mündung des schiffbaren Tapajoz in den Amazonenstrom, [* 3] für den Handel günstig gelegen, hat Ausfuhr von Guarana (s. d.), Kakao und Waldprodukten und 3000 Einw. Ursprünglich war der Ort eine Kapuzinermission. In der Nähe lag die Ackerbaukolonie Benevides.