Santa
Anna (Santana
),
Antonio
Lopez de,
Präsident und
Diktator von
Mexiko,
[* 3] geb. zu
Jalapa,
schloß sich 1821 als Oberst eines
Regiments an
Iturbide an, trat aber nach dessen Thronbesteigung gegen ihn auf und trug viel
zu seinem
Sturz bei. 1829 ward er unter dem
Präsidenten
Guerrero zum Kriegsminister und Oberbefehlshaber des
Heers ernannt. 1832 empörte
er sich an der
Spitze der
Garnison von
Veracruz gegen
Bustamente. Nachdem er 1. Okt. bei
Puebla einen
Sieg erfochten,
proklamierte er Pedrazza zum
Präsidenten und wurde im März 1833 dessen Nachfolger. Er übertrug zwar bald das
Präsidium
dem Vizepräsidenten
Farias, erhob sich aber 1834 wieder gegen denselben, bemächtigte sich der
Diktatur
und oktroyierte im
Oktober 1835 eine streng zentralistische
Konstitution.
Auf einem Feldzug gegen die abgefallene Provinz Texas fiel er in feindliche Gefangenschaft, ward aber 1837 freigelassen. Nachdem er 1838 bei der Verteidigung von Veracruz gegen die Franzosen ein Bein verloren, machte er sich 1841 wieder zum unumschränkten Diktator, ward aber 1844 durch einen Aufstand gestürzt und vom Kongreß wegen Hochverrats zu lebenslänglicher Verbannung und Konfiskation seines Vermögens von 3 Mill. Pesos verurteilt. S. ging nach Cuba ins Exil; aber schon im August 1846 ward er von seiner Partei zurückgerufen, von der provisorischen Regierung zum Generalissimus ernannt und, wiewohl er 22. und bei Buenavista von den Nordamerikanern unter General Taylor aufs Haupt geschlagen ward, zum Präsidenten erwählt.
Nachdem er vom General Scott bei Cerro Gordo abermals geschlagen worden, ließ er sich, um die Friedenspartei nicht aufkommen zu lassen, zum Diktator ernennen. Nachdem Scott die Hauptstadt Mexiko genommen, entfloh S. nach Jamaica. Die zunehmende Anarchie veranlaßte indessen 1853 die damaligen Häupter des Staats, den energischen S. zurückzurufen. Nachdem er dem Lande die Ruhe zurückgegeben, erklärte er sich zum lebenslänglichen Präsidenten der Republik und behauptete sich bis zum August 1855. S. lebte hierauf erst zu Turbaco in Venezuela, [* 4] dann auf St. Thomas. Das Kaiserreich Maximilians erkannte S. an, wurde darauf zur Rückkehr nach Mexiko aufgefordert und 1864 zum kaiserlichen Reichsmarschall ernannt, aber von den Franzosen, die ihm nicht trauten, alsbald wieder des Landes verwiesen. Da er 1867 den Versuch machte, das Heer für sich zu gewinnen und so die Macht wieder an sich zu reißen, ward er in Yucatan verhaftet und gefangen gesetzt, aber bald freigelassen. Die von ihm weiter angezettelten Empörungen hatten keinen Erfolg. Er starb