Sankt
[* 2] Goar
, Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 3] ehemals Hauptstadt der
Grafschaft
Katzenelnbogen, am
Rhein,
St. Goar
shausen gegenüber und an der
Linie
Kalscheuren-Bingerbrück der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und
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eine kath. Kirche, ein neues Rathaus, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, Leder-, Leim- und Laubsägenfabrikation, einen Hafen
mit schwimmender Werkstätte, Weinhandel, Schiffahrt, Lachsfischerei und (1885) 1453 meist evang. Einwohner.
Über der Stadt auf einer steilen Anhöhe die 1797 von den Franzosen zerstörte Feste Rheinfels, die großartigste Ruine am Rhein.
Oberhalb S. wird durch eine im Fluß verborgene Klippenreihe (St. Goarbank
) ein Strudel, das sogen. Wilde
Gefährt, gebildet. Der Grund zu S. wurde von dem Eremiten gleiches Namens gelegt, der hier 575 starb. Das Stift S. wurde dann
der Abtei Prüm verliehen, welche mit der Vogtei die Grafen von Katzenelnbogen belehnte. Diese kamen um die
Mitte des 13. Jahrh. auch in den Besitz der Stadt mit dem dortigen Rheinzoll. Nach dem Aussterben des Hauses Katzenelnbogen
fiel S. an Hessen-Kassel, später an Preußen.
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