Sagan
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[* 2] preuß. Lehnsfürstentum und Standesherrschaft in Niederschlesien mit Virilstimme auf dem schlesischen Provinziallandtag, war früher ein Teil des Herzogtums Glogau, [* 3] von dem es durch Erbteilung der Söhne des Herzogs Heinrich VIII. 1397 getrennt ward, um unter eigne Fürsten zu kommen. Nachdem es 1475 an Kursachsen, 1549 an Böhmen [* 4] gefallen, verkaufte es Kaiser Ferdinand II. 1627 an Wallenstein. Nach dessen Ermordung eingezogen, ward es 1646 an den Fürsten Lobkowitz verkauft, und von dessen Nachkommen ging es 1787 durch Kauf an den Herzog Peter von Kurland [* 5] über. Nach dessen Tod 1800 erhielt es seine Tochter, die zuletzt mit dem Grafen Karl Rudolf von der Schulenburg vermählte Prinzessin Katharine Wilhelmine von Biron-S., welche 1839 starb, worauf das Fürstentum an ihre Schwester Pauline, Fürstin von Hohenzollern-Hechingen, fiel, die es 1845 ihrer andern Schwester Dorothea, Herzogin von Talleyrand-Périgord, überließ. Diese vererbte bei ihrem Ableben das Fürstentum auf ihren gebornen Sohn, den Prinzen Ludwig, der seit 1872 Herzog von Talleyrand-Périgord ist. Es umfaßt einen Flächenraum von 1211 qkm (22 QM.) mit 65,000 Einw. und bildet ungefähr den gleichnamigen ¶
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Kreis [* 7] des preußischen Regierungsbezirks Liegnitz. [* 8] - Die gleichnamige Hauptstadt des Kreises und Fürstentums, am Bober, Knotenpunkt der Linien Sommerfeld-Breslau, S.-Sorau, Lissa-Hansdorf und Neusalz-S. der Preußischen Staatsbahn, 114 m ü. M., hat eine große evangelische und 3 kath. Kirchen, eine Gymnasialkirche, ein schönes Schloß (einst Wohnsitz Wallensteins, der 1629-30 Kepler hier bei sich hatte) mit Gärten, Treibhäusern, Park und vorzüglichen Sammlungen und (1885) mit der Garnison (eine reitende Abteilung Feldartillerie Nr. 5) 12,010 meist evang. Einwohner, welche starke Tuchfabrikation, Woll- u. Leinweberei, Garnspinnerei, Färberei, Zeugdruckerei, Holzschleiferei, berühmte Oblatenbäckerei, Bierbrauerei [* 9] und lebhaften Handel betreiben. S. ist Sitz eines Amtsgerichts, einer Reichsbanknebenstelle und hat ein Gymnasium, ein Schullehrerseminar, eine Präparanden- und eine Strafanstalt.
Vgl. Leipelt, Geschichte der Stadt und des Herzogtums S. (Sorau [* 10] 1854).