Sabbat
der siebente Wochentag, welcher bei den Israeliten als »ewiges Bundeszeichen« (2. Mos. 31, 13-17). zur Erinnerung an die »Schöpfung der Welt durch Gott« (2. Mos. 20, 11). und an die Erlösung aus Ägypten [* 2] (5. Mos. 5, 15). durch Unterlassung der Arbeit und zur Wiederherstellung der leiblichen und geistigen Kräfte vom Freitag- bis zum Sonnabend-Abend gefeiert wird. Am S. zu arbeiten, ist allen, Herren und Sklaven, selbst dem Vieh, untersagt. Die schon im Pentateuch vereinzelt genannten Arbeiten (mit Ausnahme der für den Gottesdienst gestatteten Verrichtungen) registriert und vermehrt der Talmud auf 39 »Hauptarbeiten«, zu denen noch viele Nebenarbeiten kommen.
Fasten am S. ist verboten, nur dann gestattet, wenn der Versöhnungstag (s. d.),
welcher auch »S. der Sabbate«
heißt, auf einen
Sonnabend fällt. Auf Sabbat
verletzung, die, bei
Lebens- und Kriegsgefahr begangen, nicht geahndet wurde,
stand
Steinigung. Im
Tempel
[* 3] zu
Jerusalem
[* 4] wurden am S. die
Opfer vermehrt, die
Schaubrote erneuert, Gebetandacht und heilige
Verkündigung
abgehalten. Zur Zeit des zweiten
Tempels war die
Feier eine noch ausgedehntere; gleich erhebend war und
ist noch heute neben der gottesdienstlichen
Feier die
Feier in der
Familie, in welcher man den
Eintritt des Sabbats
mit einem
Segensspruch über
Wein
(Kiddusch) eröffnet und ihn mit Segenssprüchen über
Wein,
Licht,
[* 5]
Gewürz, in einer Nardenbüchse aufbewahrt,
beschließt (Habdala).
Ob der
S. eine vormosaische
Institution, bleibt zweifelhaft; der
Dekalog bringt erst das
Gebot, ihn zu feiern.
In den ersten
Propheten nicht erwähnt, wird er später allgemein und streng gefeiert und bei den schlimmsten Verfolgungen
seinetwegen (unter den Syrern,
Hadrian) nicht preisgegeben. Der S. bahnte sich in den letzten
Jahrhunderten vor Christo auch
den
Weg in heidnische
Kreise
[* 6] (s.
Sabbatum). Ausgezeichnete Sabbate
sind: der S. Haggadol (der große S.),
der letzte vor dem Passahfest, an welchem sich zu
Jerusalem und später auch an den andern jüdischen
Akademien eine große
Versammlung (Kallah) einfand, um die
Vorträge der
Lehrer, meist über das bevorstehende
Fest, anzuhören, und der
auch in der christlichen
Kirche als Karsamstag die
Namen
Sabbatum magnum, S. sanctum erhielt; der S. Schuba, der in die 10
Tage
vom
Neujahr bis zum
Versöhnungstag fällt; der S. Rosch chodesch, der auf das
Fest des
Neumondes, der S.
Chanuka, der auf das
Fest der Tempelweihe, der S.
Chol ha-moëd, der auf die Halbfeiertage des
Passah- und
Laubhüttenfestes fallende
S., u. a.