Sabaikal
,
s. v. w. Transbaikalien.
Sabaikal
3 Wörter, 35 Zeichen
Sabaikal,
s. v. w. Transbaikalien.
russ. Gebiet im Generalgouvernement Ostsibirien, zwischen dem Baikalsee, China, [* 4] der Amurprovinz und dem Gebiet Jakutsk, 603,228 qkm (10,955 QM.) mit (1885) 530,896 Einw., zur Hälfte Russen und Sibiriaken, außerdem 122,000 Buräten, 5600 Tungusen, 2000 Polen, ferner Chinesen, Juden u. a. Das Land ist vorwiegend gebirgig und wird vom Jablonowoigebirge mitten durchzogen, im NW. breitet sich das große, unwirtliche Witimplateau aus. Unter den zahlreichen Flüssen sind die namhaftesten Selenga mit der Uda, Ingoda und Schilka, der Witim bildet die Nordgrenze. Die mittlere Jahrestemperatur schwankt zwischen -1,7° und +4° C., die Niederschläge zwischen 300 und 762 mm. Daher ist vielfach künstliche Bewässerung zur Erzeugung von Pflanzenwuchs nötig, und dichter Wald wechselt mit nackten Steppen. Der Ackerbau hat durch die Förderung der Regierung neuerdings zugenommen, viel bedeutender ist aber die Viehzucht; [* 5] man zählt 400,000 Pferde, [* 6] ½ Mill. Rinder, [* 7] 1 Mill. Schafe, [* 8] in der Steppe ¶
dient das Kamel als Lasttier. Fischerei, [* 10] Bienenzucht [* 11] und Jagd (Hermelin, Zobel, Wiesel) [* 12] liefern gute Erträge. Eine große Bedeutung hat Transbaikalien durch seinen großen Mineralreichtum (1880: 2483 kg); Gold, [* 13] dann Silber, Blei, [* 14] Eisen, [* 15] Kupfer, [* 16] Graphit, Zinn, Zink, Steinkohlen, Asphalt und Salz [* 17] werden gefunden, doch ist der frühere großartige Bergbau- und Hüttenbetrieb in den letzten Jahren so gesunken, daß von den ehemaligen sieben Hüttenwerken jetzt nur noch zwei bestehen. Die Salzproduktion beträgt 204,000 kg im Jahr. Das Land wird von dem Sibirischen Trakt durchzogen, hat gute Poststraßen, und der Transithandel nach China, der Amurprovinz, Nord- und Westsibirien ist ein bedeutender. Sitz der Verwaltung ist Tschita, Mittelpunkt der Montanindustrie Nertschinsk, andre nennenswerte Orte sind Kiachta und Werchne-Udinsk.
Vgl. Wenjukow, Die russisch-asiatischen Grenzlande (deutsch, Leipz. 1874).