Saar
(franz. Sarre, lat. Saravus), Hauptzufluß der Mosel (von rechts), seit 1871 ein ganz deutscher Fluß, entsteht bei Hermelingen aus der Weißen und Roten S., von denen jene am Donon und diese östlich von demselben entspringt, tritt bald aus dem Gebirge, wird gleich darauf vom Rhein-Marnekanal überschritten, fließt mit Krümmungen nach N., zuerst durch den deutschen Bezirk Lothringen, und tritt bei Saargemünd [* 2] nach Rheinpreußen über, wo sie von Saarbrücken ab nach NW., von Mettlach ab wieder nach N. fließt bis zur Mündung bei Konz.
Das
Thal
[* 3] der S. ist im allgemeinen nicht schmal, auch die Randhöhen des
Thals sind nur an einigen
Punkten erheblich, in günstigen
Lagen mit Weinreben geziert. Die S. ist von
Saargemünd abwärts 119 km schiffbar. Die ganze
Länge des
Flusses beträgt 246 km,
die
Breite
[* 4] an der Mündung 126 m. Sie empfängt links den Naubach, die
Albe, Rossel, Biste,
Nied und
Leuk; rechts die
Eichel,
Blies, den
Sulzbach,
Fischbach und die
Prims. Sie ist durch den 64 km langen Saar
kanal mit dem
Rhein-Marnekanal verbunden.
Derselbe geht von
Saargemünd an zuerst im Saarthal
, sodann im Naubachthal aufwärts, überschreitet den
Stockweiher in einem
Aquädukt und trifft den
Rhein-Marnekanal im Weiher von Gonderfingen. Er hat eine Tiefe von wenigstens
1,6 m, welche ebenso groß in der S. von
Saargemünd bis Luisenthal ist, während sie unterhalb in dem
Fluß nur 0,9 m beträgt.
Der
Kanal
[* 5] ward 1862 durch die französische
Regierung behufs des
Transports der
Steinkohlen aus dem
Becken
von
Saarbrücken angelegt.
Vgl.
Jordan, Der Saar
kanal (2. Aufl., Saarbr.
1888).