Sustenhorn
kette
(Kt. Bern und Uri). Von N. nach S. ziehende Hochalpenkette im Bergland zwischen dem Hasle- und dem Reussthal; begrenzt vom Sustenpass, Steinengletscher, der Sustenlimmi, Kehlenalp, dem Göschenerthal, der Voralp, dem Sustenjoch und dem Kalchthal. Beginnt im N. beim Einschnitt des Sustenpasses und endigt im S. mit schroffem Absturz über der Hüttengruppe Wicki im Göschenerthal. Die Kette bildet einen scharf ausgeprägten Felskamm mit kühnen Felspyramiden und scharfen Gräten, von denen viele Rippen auszweigen. Hinsichtlich der auf der Siegfriedkarte unvollständigen Nomenklatur der Einzelgipfel folgen wir der durch den Akademischen Alpenklub Zürich vorgenommenen Revision, laut welcher von N. nach S. zu unterscheiden sind: Sustenspitz (oder Vorder Sustenhorn; 2931 m), Hinter Sustenhorn (3320 m), Sustenhorn (oder Gletscherhorn; 3512 m), die Punkte 3339 m und 3203 m, Brunnenstock (3215 m), Voralphorn (3206 m), Kehlenalphorn (3211 m), Hornfellistock (3172 m), Schynstock (3164 m) und Schyn (2820 m), welchem als letzter sö. Ausläufer noch der etwa 2400 m hohe Sandbalmstock (auf der Siegfriedkarte irrtümlich St. Balmstock genannt) vorgelagert ist.
Passübergänge
sind die
Kalchthallücke (etwa 2600 m) zwischen
Sustenspitz und
Hinter Sustenhorn, die
Kehlenalplücke (etwa 3100 m)
zwischen Punkt 3203 m und
Brunnenstock, die
Hornfellilücke (etwa 2900 m) zwischen
Kehlenalphorn und
Hornfellistock. Die O.-Flanke
der Kette begleitet auf etwa 5 km Länge der mächtige Brunnifirn, während unter der W.-Flanke die Firnfelder
des
Steinengletschers liegen. Der ganze
Kamm der Sustenhorn
kette ist aus kristallinen Schiefern und Granit aufgebaut, die der
N.-Flanke des Aarmassives angehören.
Die Kette bietet eine Reihe schöner Eis- und Klettertouren, die im allgemeinen als mittelschwierig bis schwierig zu bezeichnen sind. Da die Kette durch weit vordringende Thäler stark isoliert ist, wird sie leicht zugänglich, so dass fast alle Touren in verhältnismässig kurzer Zeit ausgeführt werden können. Ausgangspunkte für Touren sind das Wirtshaus zum Stein am Sustenpass, die Sustenalp, die Kehlenalphütte, die Göscheneralp und die Voralphütte. Näheres im Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich (Bd II, 1905).