1) Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberpfalz, an der
LinieNürnberg-Furth i. W., 400 m ü. M.,
hat 3
Kirchen, ein
Schloß (jetzt Gefängnis für weibliche Sträflinge), ein
Amtsgericht, starken Hopfenbau
und (1885) mit der
Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 6) 4670 meist kath.
Einwohner. In der
Nähe die Wallfahrtskirche
Annaberg,
[* 2] zahlreiche Eisensteingruben und ein großes Eisenhüttenwerk. Das ehemalige
gleichnamige deutsche
Fürstentum, dessen Hauptstadt S. war, und das 1028 qkm (19 QM.) mit 32,000 Einw.
umfaßte, erscheint am Ende des 11. Jahrh. als
Grafschaft, kam 1305 an
Bayern
[* 3] und fiel dann mit der
Oberpfalz
an die
Pfalz. Die
Pfalzgrafen von S. waren eine
Nebenlinie derer von
Pfalz-Neuburg (seit 1614) und folgten unter
KarlTheodor 1742 in der
Kurpfalz, 1777 in
Bayern (vgl.
Pfalz, S. 933). -
(Kt. Aargau,
Bez. Laufenburg).
580-302 m. 6 km langer Bach; entspringt im Sulzerloch s. Geissacker, wendet sich
nach NW., durchfliesst Ober Sulz und zieht dann bis Sulz nordwärts, um neuerdings nach NW. abzubiegen und in
Rheinsulz von
links in den Rhein zu münden. Treibt mehrere Mühlen und Sägen.
(Kt. Glarus).
1850-835 m. Bach auf der N.-Seite des Klönthals. Er entsteht auf der Alp Unter Längenegg aus der Vereinigung
von kleinen Bächen, die teils von N., vom Längeneggpass, teils von O., aus dem schmalen Thälchen zwischen Mättlistock und
Krautlistock kommen, und fliesst dann in einem in Flysch und Valangienmergel eingeschnittenen Tobel südwestwärts,
dem N.-Fuss von Twirren und Sulzberg entlang.
Hierauf wendet er sich nach S., durchbricht das W.-Ende der Deyenstockkette und
stürzt sich mit hübschem Wasserfall w. Vorauen ins Klönthal hinunter, wo er sich nach 3 km langem Lauf mit der Klön vereinigt.
940 m. Weiler rechts vom Sernf, auf dem Schuttkegel der Sulzruns und 1,5 km n. der Station Elm der
elektrischen Sernfthalbahn. 10 Häuser, 53 reform. Ew. Kirchgemeinde Elm.
(Kt. Schwyz,
Bez. Einsiedeln).
1293-878 m. Rechtsseitiger Zufluss der Sihl; entspringt an der Grubhöhe 3,5 km
nö. Einsiedeln und durchfliesst das im n. vom Knoden (1125 m) und im S. vom Sonnberg (1196 m) begleitete Sulzthal, um nach
3,5 km langem Lauf von O. nach W. bei Schlagbühl zu münden.
Wird von der Strasse von Willerzell über den Etzel überschritten
und erhält in 888 m eine Schwefelquelle.
(Kt. Zürich,
Bez. und Gem. Uster).
504 m. Gemeindeabteilung und Dorf, 2 km w. der Station Aathal der Linie Zürich-Uster-Rapperswil.
Telephon. Zusammen mit Neufuhr: 54 Häuser, 227 reform. Ew.; Dorf: 46 Häuser, 185 Ew. Baumwollindustrie. Der sog. Usterpest
vom Jahr 1668 fielen in der Pfarrei Uster 596 Personen und in Sulzbach allein mehr als die Hälfte der
damaligen Bevölkerung zum Opfer.
1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Oberpfalz, hat 350,33 qkm und (1895) 20 326 (9881
männl., 10 445 weibl.) E. in 34 Gemeinden mit 234 Ortschaften, darunter 1 Stadt. - 2)
S. in der Oberpfalz, Bezirksstadt im Bezirksamt S., ehemals Residenz der Herzöge von Schwaben und Neuburg,
[* 12] am Rosenbach und an der Linie Furth i. Wald-Nürnberg der Bayr. Staatsbahnen,
[* 13] Sitz des Bezirksamtes, eines Amtsgerichts (Landgericht
Amberg)
[* 14] und Rentamtes, hat (1895) 5466 E., darunter 2513 Evangelische und 79 Israeliten, in Garnison das 2. Bataillon des 21. Infanterieregiments,
Post, Telegraph,
[* 15] ein Schloß (gegenwärtig Gefangenanstalt), in welchem Hieronymus von Prag
[* 16] gefangen saß,
Wasserleitung;
[* 17] Hopfenbau und bedeutende Eisensteingruben und Hochöfen (Maximilianshütte).
Das ehemalige Fürstentum S., 1050 qkm groß, stand ursprünglich unter eigenen Grafen und kam nach deren Aussterben im 13. Jahrh.
an Bayern. Mit der Oberpfalz ging es an die Pfalz über und gehörte nun meist zu Pfalz-Neuburg, das
sich 1410-48 Neuburg-Sulzbach nannte. Nachdem es an die Zweibrücker Linie übergegangen, wurde es 1614 infolge einer Landesteilung
wieder selbständiges Herzogtum. Mit HerzogKarlTheodor kam es 1777 an Pfalz-Zweibrücken und nach dessen Tod 1799 an Bayern.
- 3) S., Kreis Saarbrücken, Dorf im Kreis Saarbrücken des preuß. Reg.-Bez. Trier, am S., in 250 m Höhe,
von Bergen
[* 18] umschlossen, an der Linie Saarbrücken-Bingerbrück der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht
Saarbrücken) und Katasteramtes, hat mit den eine polit. Gemeinde bildenden Ortschaften (Bergmannskolonien) Altenwald, Hühnerfeld
und Neuweiler (1895) 13 274 (7010 männl., 6264 weibl.) E., darunter
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etwa 5400 Evangelische und 40 Israeliten, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, eine kath. und zwei evang. Kirchen, Knappschaftslazarett,
Wasserleitung, Gasbeleuchtung; Eisengießerei
[* 20] und Maschinenfabrik, ein Blaufarbenwerk, zwei Glashütten, zwei Koksofenanlagen
und ein fiskalisches Steinkohlenbergwerk Sulzbach-Altenwald-Kreuzgraben mit etwa 3500 Bergarbeitern. - 4) S. an der Murr,
Dorf im Oberamt Backnang des württemb. Neckarkreises, nahe dem Einfluß der Lauter in die Murr, in 270 m
Höhe am Südabhang der Löwensteiner Berge und an der Linie Stuttgart-Crailsheim der Württemb. Staatsbahnen, hat (1895) 2448 meist
evang. E., Post, Telegraph, Fernsprechverbindung und ein ehemals löwensteinisches Schlößchen Lautereck, jetzt im Privatbesitz.
- 5) Dorf im Kanton
[* 21] Münster,
[* 22] Kreis Colmar
[* 23] des Bezirks Oberelsaß, am Krebsbach und am Eingang des Münsterthals,
hat (1895) 650 meist kath. E.und ist bekannt durch seine Mineralquellen, von denen der Hauptbrunnen
1603, die Schloßquelle in neuerer Zeit entdeckt ist; es sind alkalinische Eisensäuerlinge und ähneln den Renchthalbädern
im Schwarzwald. Das Wasser wird zum Trinken und Baden
[* 24] benutzt und versandt.