Starlera
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis Schams, Gem. Inner Ferrera).
1833-2072 m. Alpweide mit Hütten, am S.-Hang des Piz Starlera und am rechtsseitigen Gehänge des Val Starlera.
STARLERA
509 Wörter, 3'308 Zeichen
Starlera
(Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein, Kreis Schams, Gem. Inner Ferrera).
1833-2072 m. Alpweide mit Hütten, am S.-Hang des Piz Starlera und am rechtsseitigen Gehänge des Val Starlera.
Starlera
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Hinterrhein). 2727 m. Sw. Vorgipfel des Piz Grisch oder Fianell (3048 m) in den Oberhalbsteinerbergen der Albulagruppe.
Unter den steilen Felsterrassen des 900 m vom
Piz Grisch entfernten Piz Starlera
wälzt sich in tiefen
Schluchten
hinter dem Dörfchen
Canicül
(Inner Ferrera) der
Averser Rhein, der in dieser Gegend von O. her das
Wasser des
Val Starlera und
den Ausser Starlerabach
erhält, welch letzterer auf der untersten Felswand des
Berges einen schönen
Wasserfall bildet.
Der
Piz Starlera
erhebt sich etwa 1,7 km nö.
Canicül und zeigt auf seiner
S.-Seite in 2400 m
Höhe alte Eisengruben, in denen
einst schuppiger bis schiefriger Roteisenstein aus einer Erzlinse von etwa 30 m Länge und 6 m Mächtigkeit
ausgebeutet wurde, um mühsam nach den Hochöfen in
Ferrera geschleppt zu werden.
Das in halbmarmorisierten Kalken und Dolomit
der Trias (oder
Jura?) auftretende Erz enthielt zuweilen bis 80% reines
Eisen. Der Name Piz Starlera
wurde von den frühern
Karten dem schroffen
Kalkstock des
Piz Grisch (oder
Fianell) beigelegt.
Starlera
(Val) (Kt. Graubünden,
Bez. Hinterrhein).
2500-1530 m. Oestl. Seitenthälchen des
Averser
Rheins, das sich kurz unterhalb der Einmündung
des
Val di
Lei und 2,3 km hinter
Canicül
(Inner Ferrera) von rechts zum Hauptthal öffnet. Es ist etwa 4 km lang, entspringt
am westl.
Averser
Weissberg (3044 m), verläuft im ganzen in w. Richtung und weist ein Gesamtgefälle von
etwa 24% auf. Im
Vordergrund ist es tief und wild durchschluchtet, wie auch weiter oben lange Felsrippen und -klüfte gegen
die Alp Starlera
(2072 m) herabreichen.
Der
Wald zieht nur wenig weit hinauf und fehlt auf der
N.-Seite fast ganz. In der Mitte und im kesselartig
erweiterten
Hintergrund dehnen sich die
Alpen Starlera
und Sura aus. Aus diesen leitet das
Canicül in
Ferrera mit
Savognin oder
Reams im
Oberhalbstein verbindende Starlerajoch
(2504 m) nach
Val Curtins und
Val Nandro hinüber, während nicht weit nördlich
davon und s. vom
Piz Alv (der wie der
Piz Starlera
Lager von Hämatit aufweist) ein zweiter Passübergang
(2609 m) nach der
Alp Schmorras und in das
Val Nandro hinabführt
(Savognin-Canicül 6 Stunden).
Die Starlera
seite dieses Passes ist jedoch sehr steil, und der Uebergang wird nicht so viel
benutzt wie das Starlerajoch
,
von dessen
Höhe man zwischen dem w.
Weissberg und dem
Plattenhorn in s. Richtung auch nach
Cresta im
Avers
gelangen kann. Ueber den mächtigen Felsenstufen am Ausgang des Val Starlera
liegen die freundlichen Terrassen mit den
Maiensässen
Starlera
(1833 m) und Il
Plan (1884 m). Am felsigen Gehänge unter dem letztern fliesst eine Subtherme
(«Cuas
Therme») von 24,3° C. mit Gips- und Eisengehalt. Sie ist schwer zugänglich und hat nur eine geringe Wassermenge.
Val Starlera ist im obern Abschnitt zum grössten Teil in Bündnerschiefer (eozänen Flysch, auch Lias?), im
Vordergrund ganz
in Kalke, Marmore und Dolomit der Trias (oder
Jura?) eingeschnitten, und der Starlerabach stürzt manchmal
über
Lager weissen Marmors herab, mit welchem Material auch die Averserstrasse z. T. beschottert ist.