Stansstaad
(Kt. Nidwalden).
439 m. Gem. und Dorf, am linken Ufer des
Vierwaldstättersees und am W.-Fuss des
Bürgenstocks. Dampfschiffstation
und Kopfstation der elektrischen Bahn Stansstaad
-Stans-Engelberg. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit
Kehrsiten,
Obbürgen und einem Teil von
Rotzloch: 116
Häuser, 851 Ew. (wovon 33 Reformierte);
Dorf: 35 Häuser, 315 Ew. Filiale der Pfarrei Stans.
Die Ortschaft liegt an der Seeenge, die das Hauptbecken des
Vierwaldstättersees von der Alpnacherbucht trennt und über welche
eine Drehbrücke zum
Lopperberg in die Brünigstrasse hinüber führt.
Hafen von
Stans und Eingangstor für
Nidwalden
und
Engelberg. Hotelwesen und Fremdenverkehr. Viehzucht. Käserei. Mechanische Schreinerei. Viele der Bewohner arbeiten in den
Zementfabriken von
Rotzloch. Fischfang. Holzhandel. Im Mittelalter war Stansstaad
durch Pallisaden im
See und einen gegenüber
dem
Lopperberg stehenden festen
Turm vor Ueberfällen geschützt.
Die Ruine eines zweiten
Turmes ist ö. vom Dorf heute noch zu sehen. Die Ueberlieferung erzählt, dass
die Unterwaldner im Jahr 1315 von diesem
Turm aus einen mächtigen Mühlstein auf eine mit österreichisch gesinnten Luzernern
besetzte Barke herabgestürzt hätten. Vom 7.-9. September 1798 griffen die Franzosen Stansstaad
von der Seeseite her an
und nahmen dann am 9. September nach heldenmütiger Gegenwehr den
Ort, den sie in
Brand steckten und plünderten.
Das Schiffrecht auf dem
See gehörte hier bis 1881 Privatpersonen, um dann vom Staat und der Dampfbootgesellschaft zurückgekauft
zu werden. Fund eines Steinbeiles in
Kehrsiten, eines Bronzebeiles auf der
Acheregg und einer Lanzenspitze aus Bronze am
Bürgenberg.
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