Sichternfeld
(Kt. Basel Land, Bez. Liestal). 480-440 m. Juraplateau von ungefähr 150 ha. Fläche, ehemals mit einem Eichenwald bedeckt, jetzt zum grössten Teil als Manöverierfeld für den Waffenplatz Liestal dienend. Der Rand des Plateau ist noch mit einer alten Moräne bedeckt, einem der nördlichsten Reste der Moränen von der zweitletzten Vergletscherung. Diese Moräne besteht aus einer Anhäufung von eckigen und abgerundeten Bruchstücken verschiedenster Grösse aus Kalk des Dogger und Malm, untermischt mit Geschieben aus Muschelkalk und Buntsandstein; dieser letztere stammt aus der Nagelfluh des Jura. Die Geschiebe aus Muschelkalk ¶
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zeigen Spuren von Gletscherkritzen.
Die Geschiebe aus den Alpen sind selten;
immerhin finden sich solche (Rauhwacke, Gneis, Verrukano), die beweisen, dass die Moräne dem Rhonegletscher entstammt.
Das Plateau selbst ist zum Teil mit einer 1 m mächtigen Schicht Gletscherlehm bedeckt;
der Untergrund besteht aus Schichten des obern Dogger, die schwach von NO. nach SW. einfallen (Hauptrogenstein, Schichten mit Macrocephalus).
Diese letztern sind durch ihren grossen Reichtum an Fossilien bekannt: zahlreiche Echiniden und eine paläontologische Seltenheit, die man nur an dieser Stelle trifft: grosse Platten, die hunderte von sehr gut erhaltenen Crinoiden einschliessen (Pentacrinus Leuthardti und desgleichen einen Seestern Ophiomusium ferrugineum).
[Dr F. Leuthardt.]