Seeberg
432 Wörter, 3'018 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Seeberg,
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Seeberg
(Kt. Aargau, Bez. Kulm, Gem. Leimbach).
659 m. Gruppe von 7 Häusern, am SW.-Hang des Homberges und 500 m nö. der Station Leimbach der Winenthalbahn. 55 reform. Ew. Kirchgemeinde Reinach.
Viehzucht. Zigarrenindustrie.
Seeberg
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
1800 m. Alpweide, am S.-Fuss des Röthihorns oder Seehorns auf einem schmalen und felsigen Kamm, zwischen dem obern Abschnitt des Muntigen- und Schwendenthales.
Von der Seebergalp
aus können die schönen
Aussichtspunkte Muntigalm und Seehorn in 1 bezw. 1½ Stunden bequem erreicht werden.
Seeberg
(Kt. Bern, Amtsbez. Saanen, Gem. Gsteig).
1717 m. Schöne Alpweide, am W.-Hang des Seeberghorns und im obern Abschnitt des Tscherzisbachthales.
Seeberg
(Kt. Bern, Amtsbez. Schwarzenburg, Gem. Guggisberg).
1600 m. Alpweide mit kleinem See, in dem vom N.-Hang der Scheibe (2152 m; O.-Abschnitt der Stockhornkette) herabsteigenden Thälchen der Hengstsense, die 2 km unterhalb Schwefelberg Bad sich mit der Kalten Sense vereinigt.
Seeberg
(Kt. Bern,
Amtsbez. Wangen).
486 m. Gem. und Pfarrdorf, an der alten Poststrasse Zürich-Bern und nahe der Solothurner Grenze, 4 km
nw. der Station Rietwil der Linie Olten-Bern. Postbureau, Telephon; Postwagen Herzogenbuchsee-Grasswil und Herzogenbuchsee-Koppigen.
Gemeinde, mit Juchten, Juchtenegg, Loch, Niedergrasswil, Regenhalden, Obergrasswil, Spiegelberg, Rietwil und
einem Teil von Oschwand: 243 Häuser, 1722 reform. Ew.; Dorf: 53 Häuser, 384 Ew. Im Dorf Seeberg
eine Maschinenbauwerkstätte
und eine Branntweinbrennerei, in Rietwil je eine Giesserei, Mühle und Säge, sowie ein galvanoplastisches Atelier. Vier Käsereien.
Landwirtschaft. Die auf einer Anhöhe ausserhalb des Dorfes stehende Kirche ist 1516 restauriert worden
und besitzt schöne Glasmalereien ältere und neuern Datums. 1108 vergabte Agnes von Rheinfelden, die Gemahlin des Herzogs
Berthold II. von Zähringen, den Kirchensatz dem Benediktinerkloster St. Peter im Schwarzwald. Am Ufer des nahen Burgäschisees,
der jetzt zum Kanton Solothurn
gehört, stand die heute verschwundene Burg Stein, Wiege der gleichnamigen Edeln, die
der Reihe nach Ministerialen der Herzoge von Zähringen und der Grafen von Kiburg, sowie Bürger von Burgdorf, Solothurn,
Thun und Bern
waren
und an diesen Orten (z. B. in Bern)
angesehene Stellungen bekleideten. Brandolf von Stein, Kommandant der Besatzung von Grandson,
wurde von den Bewohnern von Yverdon vor der Schlacht bei Grandson (1476) gefangen genommen.
Sein Sohn Albert von Stein war Anführer der Berner in den Feldzügen der Eidgenossen gegen Mailand. Die niedere Gerichtsbarkeit
über Seeberg
ging später an die Stadt Burgdorf über, die sie durch den Landvogt von Grasswil ausüben
liess. 1406 kaufte Bern
den Grafen von Kiburg den Blutbann und 1557 dem Kloster St. Peter auch die Kollatur ab. Bezüglich der am
Burgäschisee vorgenommenen Ausgrabungen vergl. den Bericht von Wiedmer im Archiv des histor. Vereins des Kant. Bern
(XVII, 1904).