Schwændlen,Schwændli, Schwand, Schwandi, Schwanden, Schwang,Schwangt,Schwamm,Schwemmi, Schwende, Schwendi,Gschwand,Gschwendi etc. Ortsnamen der deutschen Schweiz;
vom althochdeutschen swentan = durch Feuer urbar machen (eigentlich
«machen, dass etwas schwindet», neuhochdeutsch «schwinden»)
herzuleiten und den französischen Ausdrücken Esserts und Essertes entsprechend.
Sehr verbreitet, so allein 25 mal im Kanton Zürich
anzutreffen.
Auch in zahlreichen Zusammensetzungen (meist mit dem Namen des ersten Kolonen): Hohenschwand;
Lipperschwendi, Maschwanden, Merenschwand,
Heimenschwand etc., d. h. Schwendi oder Schwand des Liubhari, Mani, Meri, Heimo etc. Der im Berner Jura
vorkommende Ortsname Choindez ist nichts anderes als eine dem französisch sprechenden Bewohner mundgerecht gemachte Form
des deutschen «Schwändi».
oder Schwende (Kt. Appenzell
I. R.). 850 m. Ausgedehnteste Gemeinde des Kantons. Erstreckt sich von Appenzell
bis zum Säntis und
Altmann hinauf und umfasst zahlreiche zerstreut gelegene Weiler und Häusergruppen: Auen, Berg, Forren, Haggen, Hinter Schwendi,
Sonnenhalb, Triebern, Unterrain, Wart und Weissbad. Zusammen: 221 Häuser, 1299 Ew. (wovon 16 Reformierte);
Schwendi mit Hinter Schwendi allein: 53 Häuser, 316 kathol. Ew. Kapelle.
Das
Gebiet nahe dem Flecken Appenzell
gehört kirchlich und im
Schulwesen zu diesem, während die Gemeindeabteilung Berg der Pfarrei und Schulgemeinde Brülisau zugeteilt ist. Schulhaus.
Alpwirtschaft. Die Gemeinde umfasst zahlreiche Alpweiden und Waldungen (Ebenalp mit dem Wildkirchli, Seealp,
Aescher, Megglisalp etc.). Mehrere Denkmäler zu Ehren berühmten oder verdienten Männern schmücken diese Gegend: in Auen
trägt eine mächtige Felswand den Namen des Geologen Arnold Escher von der Linth, dem das Säntisgebirge seine erste wissenschaftliche
Aufschliessung verdankt;
am Spitzigstein auf der Seealp ist der Name Friedrichs von Tschudi, des Verfassers
des Tierlebens der Alpenwelt, eingelassen;
in der Nähe des Oehrli erinnert eine Inschrift an den Tod durch Absturz des Schaffhauser
Gelehrten Prof. Jetzler und beim Wildkirchli eine andere an den Reisenden und Geographen Johann Gottfried Ebel;
beim Aescher
gedenkt eine Bronzetafel des deutschen Dichters Joseph Viktor von Scheffel, der hier oben in stiller
Bergeinsamkeit seinen Ekkehard vollendete.
Das Gebiet von Schwende ist ein beliebtes Forschungs- und Untersuchungsfeld der
Naturforscher und zählt verschiedene Kurhäuser, von denen das Weissbad am bekanntesten ist. Auf Grund eines Turmrestes, der
in den Mauern des Bades Felsenburg eingeschlossen ist, glaubt man annehmen zu dürfen, dass einst an dieser
Stelle die ehemalige Burg Rachenstein gestanden habe, aus deren Mauersteinen die hier befindliche grosse Kapelle erbaut worden
sein soll. Die im Jahr 1079 vom Abt Ulrich III. von St. Gallen
erstellte Burg diente ihm selbst und seinen Nachfolgern
öfters als Zufluchtsort.
Hier wurden auch die Abgaben von den aus den hinterliegenden Alpen hergebrachten Milchprodukten erhoben. Nach Rüsch soll die
Burg eine Zeit lang in den Besitz der Edlen von Thornton (Dürnten), als Ministerialen des Klosters St. Gallen,
übergegangen sein. Die
Rode von Schwendi erhob im Jahre 1402 zuerst das Banner der Unabhängigkeit und hat infolge dessen heute
noch das Recht, nach der Landsgemeinde den Landsgemeindestuhl zu benutzen. Im Gebiet von Schwendi war, sofern die Ueberlieferung
nicht trügt, der Wohnort von Uli Rottach, des Helden der Appenzeller Freiheitskämpfe. Fremdenverkehr. Aufzucht von Vieh
(besonders Schweinen und Ziegen). Hand- und Maschinenstickerei. Sägen und Holzhandel. Steinbrüche.
632 m. Gruppe von 4 Häusern, 400 m sö. der Kirche Heimiswil
und 5 km ö. der Station Burgdorf der Linie Olten-Bern. 26 reform. Ew. Kirchgemeinde Heimiswil.
987 m. Gruppe von 6 Häusern im Grindelwaldthal, am rechten Ufer der Schwarzen
Lütschine und 3 km w. Grindelwald. 33 reform. Ew. Kirchgemeinde Grindelwald.
Unterhalb Schwendi engt sich
die weite Mulde des Grindelwaldthales zu dem 8 km langen Lütschenthal ein, das bei Zweisimmen auf das Lauterbrunnenthal ausmündet.
Diese Gegend trug früher den Namen Pfaffenschwendi und ist offenbar durch Niederlegen eines dem Kloster Interlaken gehörenden
Waldes urbar gemacht worden.
1100 m. 22 Häuser auf einer Terrasse am SW.-Hang der Blume und über dem
rechten Ufer des Thunersees zerstreut gelegen;
5 km nö. der Dampfschiffstation Oberhofen. 163 reform.
Ew. Kirchgemeinde Hilterfingen.
Viehzucht. Klimatischer Kurort in nebelfreier Lage.
Hier entspringt der bei Oberhofen in den
Thunersee mündende Riedernbach.
Während Schwendi mit Oberhofen nur durch einen steilen und holprigen Fussweg (1½ Stunden)
verbunden ist, führt nach Thun eine Poststrasse (2 Stunden).
In Schwendi steht das Berner Lungensanatorium
Heiligenschwendi.
Schöne Aussicht auf den Thunersee und die das Kanderthal umrahmenden Berge.
Urkundlich erscheint Schwendi
schon im Jahr 1355. Bildete bis 1827 eine selbständige Gemeinde und wurde dann der Gemeinde Heiligenschwendi angegliedert.
(Kt. Luzern,
Amt Entlebuch, Gem. Schüpfheim.) 770 m. Gemeindeabteilung, 3 km ö. der Station Schüpfheim der Linie Bern-Luzern. 38 Häuser, 199 kathol.
Ew. Kirchgemeinde Schüpfheim.
800-1100 m. Gemeindeabteilung mit zahlreichen Weilern und Höfen am Gehänge links über dem
Sarnersee.
Postablage. Zusammen mit Gehren, Hintergraben, Oberwilen, Obstalden, Stalden und Wilen: 289 Häuser, sowie 500 Speicher
und Ställe, 1432 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sarnen.
Viehzucht. Fremdenverkehr.
Strohhutflechterei. Sägen, Mühle.
Grosse Kapelle
am Stalden (1702 erbaut) und das sog. Wolfengelskäppeli am Weg nach Sarnen.
Der Kaplan wohnt am Stalden,
der am Steilhang des Schwendiberges (oder Sonnenberges) über dem Sarnersee stehenden bedeutendsten Häusergruppe der Gemeindeabteilung.
Diese wird vom Gerestbach, Schwandbach und Kragenbach durchflossen. In der Schwendi liegt Bad und Kurhaus Schwendikaltbad (s.
diesen Art.).
In der Nähe der Kapelle entspringt im sog. Bielisacker eine schwach eisensaure Quelle,
die früher vom Landvolk zu Kuren gegen alle möglichen Gebrechen viel benutzt wurde.
765 m. Gruppe von 8 Häusern, am SO.-Hang des Tannenberges und 6 km n. der Station Winkeln
der Linie Zürich-Winterthur-St. Gallen. 38 kathol. Ew. Kirchgemeinde Engelburg.
700-740 m. 7 am Schwendibach zerstreut gelegene Häuser, 9 km ö. der Station Lichtensteig
der Toggenburgerbahn. 28 reform. Ew. Kirchgemeinde Brunnadern.
800 m. 5 Häuser, rechts über dem Neckertobel zerstreut gelegen
und 8 km nö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn. 26 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Hemberg.
973 m. Gruppe von 4 Häusern mit Sennhütten, am linken Ufer des Simmibaches und 8,8
km sw. der Station Haag der Linie Rorschach-Sargans-Chur. 20 kathol. Ew. Kirchgemeinde Garns.
(Auf) (Kt. Bern,
Amtsbez. Ober Hasle, Gem. Schattenhalb).
840 m. Gruppe von 4 Häusern, auf einer Terrasse über dem
rechten Ufer des Reichenbaches und etwas über dessen oberstem Fall, am Weg auf die Grosse Scheidegg und 2 km s. der Station
Meiringen der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
(Hintere,Obere,Untere und Vordere), (Kt. St. Gallen,
Bez. Ober Toggenburg, Gem. Wildhaus und Alt St. Johann).
1100-1284 m. Zerstreut
gelegene Häuser und Hütten am Gehänge links über der Thur;
15,5 km w. der Station Haag der Linie Rorschach-Sargans-Chur. 56 Häuser, 231 reform.
und kathol. Ew. Kirchgemeinden Wildhaus und Alt St. Johann. Wiesenbau und Viehzucht.
Hier liegen die zwei romantischen Schwendiseen
(s. diesen Art).
860 m. Zwei Gruppen von zusammen 18 Häusern
1,5 km sö. Teufen und nahe der Haltestelle Rose der Strassenbahn St. Gallen-Gais-Appenzell. 76 reform. Ew. Kirchgemeinde Teufen.