Sankt
Maria (Kt. St. Gallen, Bez. Neu Toggenburg, Gem. Wattwil).
574 m. Franziskanerinnen-Kloster, auf einer schroff zum linken Ufer der Thur abfallenden Terrasse malerisch gelegen, gegenüber dem Dorf Wattwil und der Burgruine Iberg. Es entstand aus einer Waldbruderzelle, die von einigen frommen Frauen aus Wattwil bezogen und nachher zu einem Kloster umgewandelt wurde. 1411 bestätigte Kuno von Stoffeln, der damalige Fürstabt von St. Gallen, dem Kloster seine Rechte, und 1451 nahmen die Nonnen die Regel des dritten reformierten Ordens des h. Franz von Assisi an.
Zur Zeit der Reformation hatte das Kloster viel zu leiden, indem die Nonnen z. B. mit Gewalt zur Teilnahme am reformierten Gottesdienst gezwungen wurden und der katholische Kultus während 40 Jahren ganz aufgehoben war. 1621 brannte das Kloster nieder, wurde aber auf Veranlassung des Abtes Bernhard von St. Gallen noch im selben Jahr wieder aufgebaut. Es war im 16. und 17. Jahrhundert das bedeutendste der 16 schweizerischen Kapuzinerklöster und diente als Vorbild für die Reform der übrigen Klöster des gleichen Ordens.