Saint
Loup (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Düdingen) Weiler S. den Art. Sankt Wolfgang.
Saint-
Loup
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Saint
Loup (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Düdingen) Weiler S. den Art. Sankt Wolfgang.
Saint
Loup (Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Versoix).
428 m. Gruppe von 7 Häusern, 9 km n. Genf und 1,1 km w. der Station Versoix der Linie Lausanne-Genf. 48 reform. und kathol. Ew. Kirchgemeinden Versoix.
Landwirtschaft. Ehemaliges befestigtes Kloster mit Kapelle, das 1177 unter dem Kloster auf dem Grossen St. Bernhard und 1257 unter der Abtei zu Saint Maurice stand.
Später kam die Kirche an Peter von Savoyen und an die Herren von Gex.
Der Zehnten wurde 1296 an das Stift zu Genf verpfändet.
Dem h.
Wolfgang (Saint Loup
) war auch die Pfarrkirche von
Versoix geweiht.
Saint
Loup (Kt. Waadt,
Bez. Cossonay,
Gem.
Pompaples). 530 m. Gruppe von 9
Häusern auf einer Terrasse rechts über dem
Nozon und nahe der
Ausmündung dieses Flussthales in die
Ebene der
Orbe, 500 m w.
Pompaples und 1,5 km nw. der Station
La Sarraz
der Linie
Lausanne-Pontarlier. 72 reform. Ew. Kirchgemeinde
La Sarraz. Sitz der Diakonissenanstalt der welschen
Schweiz, die
von L. Germond, Pfarrer in
Échallens, Ende 1842 als kleiner
Spital (dem damals einzigen Krankenhaus der Waadt
neben dem Kantonsspital)
gegründet worden ist. Zehn Jahre später verlegte man die Anstalt in die grösseren Raume des von Dr.
Butini de la
Rive aus Genf
angekauften ehemaligen Heilbades von Saint Loup.
Von dieser Zeit an begann man auch mit der Einrichtung
von andern Krankenhäusern im Kanton Waadt.
1886 hatte sich der Grundbesitz der Anstalt von Saint Loup
verdoppelt.
Bei Anlass der 50jährigen Stiftungsfeier errichtete man einen sog. Jubiläumsfond, dem neben einer Hauptschenkung
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von 100000 Fr. noch andere Gaben zuflossen und der zum Bau eines neuen Spitales verwendet wurde. Dieser aus mehreren einzelnen
Gebäuden bestehende neue Spital konnte dann am eingeweiht werden. 1904 zählte die Anstalt von Saint Loup
208 Diakonissen,
die ihre Tätigkeit in rund 50 Krankenhäusern der welschen Schweiz ausübten. 1903 hat der Spital zu Saint Loup 482 Kranke,
das sog. Chalet (für chronische Krankheiten) deren 123 und die sog. Retraite (Kinderasyl) 60 kranke Kinder verpflegt. 1905 umfasste
die ganze Anstalt zusammen 8 Gebäude.
Das hier ziemlich enge Thälchen des Nozon ist in oberes und mittleres Neocom eingeschnitten. Die kompakten Bänke des ersteren (Urgon) bilden die Steilwände der malerischen Schlucht, während an ihrer Sohle der gelbe sog. Neuenburgerstein (Hauterivien) ansteht, der oft mit Moräne oder Alluvionen überdeckt ist. Saint Loup, das früher auch Saint Didier (Sanctus Desiderius) hiess und im 6. Jahrhundert neben einigen Wohnhäusern eine Pfarrkirche besass, muss als eine der ältesten Ansiedelungen am Jurafuss gelten und ist vielleicht nach dem h. Lupicinus, einem Bruder des h. Romanus und Stifter von Klöstern in dieser Gegend (im 5. Jahrhundert) benannt.
Die Kirche von Saint Didier oder Saint Loup war Pfarrkirche des benachbarten Dorfes Ferreyres und wurde von Ludwig dem Frommen 814 oder 815 dem Stift zu Lausanne geschenkt. Später kam sie an die Herren von Grandson-La Sarraz, die sie der von ihnen gestifteten Abtei am Jouxsee vergabten. Nach der Reformation erhielt der Inhaber der Baronie La Sarraz die kirchlichen Güter unter der Bedingung zugesprochen, dass er daraus die Kosten des reformierten Gottesdienstes zu bestreiten habe.
Später trug man dann die alte Pfarrkirche ab, von der um die Mitte des 19. Jahrhunderts noch einzelne Reste aufgefunden wurden. In Saint Loup bestand früher auch ein Heilbad mit Schwefelquelle, das viele Kranke anzog und im Lauf des 18. Jahrhunderts von der Familie Juvet erworben wurde, der es bis 1852, d. h. bis zum Ankauf durch Dr. Butini de la Rive, gehörte. Vergl. die Rapports annuels de l'Institution des diaconesses de Saint Loup und das im Auftrag des Anstaltskomités verfasste Büchlein Saint Loup von Pfarrer J. Laufer (Lausanne 1901).