Rubinglas
,
mit
Gold
[* 3] oder
Kupfer
[* 4] rot gefärbtes
Glas.
[* 5] Das echte Rubinglas
(Goldrubin) stellt man mit
Goldpurpur oder
Goldchlorid
dar, welches mit dem Glassatz auf Weißglut erhitzt werden muß. Nach dem Erkalten erscheint das
Glas
farblos oder topasgelb, färbt sich aber, wenn
man es langsam erhitzt, noch unter 500° prachtvoll rubinrot. Es enthält
Gold
als
Metall gelöst, das farblose
Glas aber eine andre Modifikation des Metalls als das rote. Unter bestimmten Umständen wird
das Rubinglas
leberbraun, in auffallendem
Licht
[* 6] violett oder blau, indem sich das
Gold in sehr feiner Verteilung,
aber ungelöst, abscheidet.
Das echte Rubinglas
wurde von
Kunckel erfunden, welcher prächtige
Gefäße aus demselben herstellte
(Kunckelgläser). Seine
Erfindung
ging aber wieder so weit verloren, daß man bis in die neueste Zeit nur ein Rubinglas
darstellen
konnte, welches in dickern
Schichten schwärzlich, bei 4-5
mm bereits undurchsichtig ist und deshalb nur zur
Emailmalerei, zu
künstlichen
Edelsteinen und namentlich als Überfangglas benutzt wurde. Derartiges Rubinglas
liefert besonders
Böhmen
[* 7] und
Paris.
[* 8]
Erst 1888 gelang es Rauter in
Ehrenfeld bei
Köln,
[* 9] ein Rubinglas
herzustellen, welches auch in stärkerer
Schicht
durchsichtig ist und wie das Kunckelglas zu starkwandigen, schwer geschaffenen
Gefäßen verarbeitet werden kann.
Kupferrubin
(Kupferglas) wird mit Kupferglühspan unter Zusatz reduzierender
Mittel, wie
Kohle, eisenoxydulhaltige
Mittel etc., bereitet.
Das
Kupfer färbt ungemein intensiv, so daß das
Glas nur in sehr dünner
Schicht durchsichtig ist. Bei höherm Kupfergehalt
werden die
Glaser durchscheinend mit metallisch glänzenden kristallinischen Einschlüssen oder selbst undurchsichtig, hoch-
bis dunkelrot. Auch
Kupferrubin verarbeitet man als
Überfang in oft nur 0,1
mm starker
Schicht.