Rowlandscher
Effekt, elektromagnetische Wirkung statischer Elektrizität [* 2] bei Bewegung des mit ihr geladenen Körpers. Durch einen elektrischen Strom, d. h. durch Elektrizität, welche sich in einem ruhenden Leiter bewegt, wird die Magnetnadel abgelenkt. Es fragt sich nun, ob auch Elektrizität, die sich auf einem Körper im Gleichgewicht [* 3] befindet, elektromagnetisch wirkt, wenn man ihren Träger [* 4] in Bewegung setzt. Daß dies in der That der Fall ist, hat Rowland durch folgenden Versuch nachgewiesen.
Eine vergoldete Ebonitscheibe ward um eine vertikale Achse in rasche Drehung versetzt und konnte mittels einer ihrem Rande genäherten Spitze aus einer großen Batterie Leidener [* 5] Flaschen mit positiver oder negativer Elektrizität geladen werden. Sie befand sich während der Rotation zwischen zwei ihr parallelen vergoldeten Glasplatten, deren Belegungen zur Erde abgeleitet waren. Die elektromagnetische Wirkung wurde mittels Spiegel, [* 6] Fernrohr [* 7] und Skala an einem astatischen Nadelpaar beobachtet, dessen Nadeln [* 8] senkrecht zum Radius der rotierenden Scheibe standen. Wurde die Scheibe ohne elektrische Ladung in Drehung versetzt, so ergab sich eine Ablenkung der Magnetnadeln infolge des sogen. Rotationsmagnetismus (s. Magnetelektrizität, [* 9] Bd. 11), durch Rückwirkung der in der bewegten Scheibe durch die Magnetnadeln induzierten Ströme. Wurde dann die Scheibe geladen, so erfolgte eine weitere Ablenkung, welche in die entgegengesetzte überging, wenn die Ladung umgekehrt wurde.