Rosmarin
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s. Rosmarinus.
Rosmarin
3 Wörter, 25 Zeichen
Rosmarin,
s. Rosmarinus.
Rosmarinus
Tourn. (Rosmarin), Gattung aus der Familie der Labiaten. Die einzige Art, Rosmarinus
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officinalis L. (gemeiner Rosmarin, Anthoskraut), ein 0,6-2 m hoher, sparrig-ästiger Strauch mit gegenständigen, zwei- bis dreijährigen, linienförmigen, fast sitzenden, lederartigen, am Rand stark zurückgerollten, oberseits grünen, runzeligen, kahlen, unterseits weiß- oder graufilzigen Blättern und blaßblauen Blüten mit weißer Längsbinde in achselständigen Blütentrauben, wächst auf trocknen, felsigen Anhöhen in Südeuropa, Nordafrika und dem Orient und wird vielfach kultiviert.
Sehr reich an Rosmarin sind Lesina und andre Inseln Dalmatiens, Italien, [* 4] Südfrankreich und Südspanien. Man benutzt das offizinelle Kraut in Italien und Frankreich als Küchengewürz, auch als Abortivmittel, bereitet daraus medizinische Präparate, unter andern das Aqua reginae Hungariae, welches von der Königin Elisabeth von Ungarn, [* 5] Mutter Ludwigs d. Gr., zuerst angewandt wurde; namentlich aber gewinnt man aus den Blättern durch Destillation [* 6] ein ätherisches Öl (1 Proz.), welches farblos oder gelblich, dünnflüssig ist, durchdringend riecht, bei mehr als 166° siedet und neben einem Kohlenwasserstoff auch einen sauerstoffhaltigen Körper enthält.
Man benutzt das Öl und daraus bereitete Präparate zu Einreibungen, reizenden Verbänden etc., zu Firnissen
und Pomaden, zur Vertilgung schädlicher Insekten
[* 7] und besonders zur Denaturierung des Olivenöls. Rosmarin war schon bei den
Alten geschätzt. Die Griechen nannten ihn Libanotis, zählten ihn zu ihren Kranzpflanzen und benutzten ihn bei feierlichen
Gebräuchen; auch bei den Römern war er als Ros maris hochgeschätzt, und der Gebrauch desselben pflanzte
sich später ins Abendland fort. Noch jetzt tragen Landleute bei Leichenbegängnissen Rosmarin
zweige als Schmuck, wie man anderseits
auch die Braut mit Rosmarin schmückt. Karl d. Gr. beförderte den Anbau des Krauts, und Arnoldus Villanovacus stellte bereits
das ätherische Öl daraus dar. Wilder Rosmarin, s. v. w. Sumpfporst (Ledum palustre).
Vgl. Unger, Der Rosmarin und seine Verwendung in Dalmatien (Wien [* 8] 1868).