Rosenblüt
(Rosenplüt),
Hans, deutscher Dichter, geboren zu
Nürnberg,
[* 2] wo er auch den größten Teil seiner Lebenszeit
verbrachte, dichtete zwischen 1431 und 1460. Nach seiner eignen Angabe hat er zeitweilig als Wappendichter an den
Höfen der
Fürsten und
Herren seinen Unterhalt gesucht.
In den Schlußzeilen einzelner seiner Gedichte heißt er »der
Schnepperer«, was man gewöhnlich mit »Schwätzer« übersetzt,
während die auch von Rosenblüt
gepflegte
Priamel wegen ihres abschnappenden
Schlusses die Nebenbezeichnung »Schneper« führte und
der Beiname des Dichters auch daher entnommen sein kann.
Rosenblüts
litterarische Bedeutung beruht hauptsächlich darin, daß sich in ihm besonders wahrnehmbar
die Abwendung von der höfischen zur bürgerlichen
Poesie vollzog, und daß wir ihm die ältesten erhaltenen deutschen
Fastnachtsspiele
von kunstmäßigerer
Anlage verdanken. Seine
Dichtungen dieser Art geben zwar auch nicht viel mehr als einfach dialogisierte
Auftritte, sind aber dem
Stoff nach meist
Erfindungen des Verfassers, in der Ausführung oft voll
Witz und
Komik, freilich auch voll derbster Späße. Außerdem schrieb Rosenblüt
Erzählungen und
Schwänke. Das poetisch Frischeste sind seine
»Weingrüße« und »Weinsegen«
(hrsg. von M.
Haupt in den
»Altdeutschen Blättern«, Bd. 1, Leipz.
1836). Eine Zusammenstellung sämtlicher
Dichtungen Rosenblüts
gab A.
Keller in
»Fastnachtsspiele aus dem 15.
Jahrhundert«
(Stuttg. 1853, 3 Bde.).