Robinĭa
L. (Robinie,
Schotendorn,
Wunderbaum,
Heuschreckenbaum),
Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen,
Bäume und
Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern, stachligen oder borstigen
Nebenblättern, weißen oder roten
Blüten
in achselständigen
Trauben und flachen, vielsamigen
Hülsen. Robinia
Pseudacacia L. (gemeine Robinie,
Akazie), ein
Baum von 15-25
m
Höhe, mit 11-15 länglichen oder elliptischen Fiederblättchen, zu starken
Stacheln umgebildeten
Nebenblättern,
unbehaarten jungen
Zweigen und
Hülsen und weißen, wohlriechenden
Blüten, wächst in
Nordamerika
[* 2] von
Pennsylvanien bis
Carolina,
soll zuerst 1601 oder 1635 durch
Johann
Robin oder dessen Sohn im königlichen Kräutergarten von
Paris
[* 3] angepflanzt worden sein,
wird jetzt aber in allen gemäßigten
Ländern kultiviert.
Abgesehen von ihrem hohen landwirtschaftlichen Wert, eignet sich die Robinie besonders zur Befestigung von Flugsand, und im Banater Flugsandgebiet bildet sie große Wälder. Medicus in Heidelberg [* 4] gab 1796-1803 eine Zeitschrift: »Unechter Akazienbaum«, heraus, in welcher er zum allgemeinen Anbau der Robinie aufforderte;
doch findet sie noch heute viel zu wenig Beachtung.
Sie ist äußerst genügsam, verbessert den
Boden durch reichen
Laubfall und liefert vortreffliches,
gelbliches, oft rötlich geädertes, feines, ziemlich hartes, zähes, dauerhaftes
Holz,
[* 5] welches von Tischlern und
Wagnern zu
Holznägeln und in Südfrankreich zu
Pfählen in den
Weinbergen benutzt wird. Die weithin verlaufende
Wurzel
[* 6] ist in
Geruch und
Geschmack dem
Süßholz ähnlich, aber giftig. Aus den
Blüten destilliert
man in der
Moldau und
Walachei ein
aromatisches
Wasser, auch bereitet man daraus mit
Zucker
[* 7] einen
Sorbett; die
Blätter dienen als Viehfutter. Von den zahlreichen
Formen, welche man kultiviert, ist besonders die Kugelakazie (Robinia
umbraculifera) beliebt, bei welcher sich
an der
Spitze des nie stark werdenden
Stammes eine sehr dichte, meist kugelrunde
Krone befindet, indem die
zahlreich hervorkommenden
Äste sich nur an der
Basis verzweigen und nie eine bedeutende
Länge erhalten. Sie blüht sehr selten.
Robinia
glutinosa
Sims
[* 8] (Robinia
viscosa
Vent.), im südöstlichen
Nordamerika, ein bis 15 m hoher
Baum mit kurzen
Dornen, an
Blattstielen und
Hülsen klebrig, mit schwach rosafarbigen, geruchlosen
Blüten, sowie Robinia
hispida L., ebenfalls aus dem südöstlichen
Nordamerika, strauchig, kaum oder nie dornig, an
Zweigen,
Blütenstielen,
Kelch und
Hülsen mit ziemlich langen
Borsten besetzt
und mit hellroten, geruchlosen
Blüten, werden bei uns als
Zierpflanzen kultiviert.
Robinia
panacoca
Aubl., in
Südamerika,
[* 9] liefert ein
Eisenholz.
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