Rizzio
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s. Riccio.
Rizzio
3 Wörter, 19 Zeichen
Verschiedene Biographien — Merkwürdige Persönlichkeiten, soweit sie nicht unter
Rizzio,
s. Riccio.
(spr. rittscho), David, der unglückliche Vertraute der Königin Maria Stuart von Schottland, aus Poncalieri in Piemont, war anfangs Sekretär [* 3] des Erzbischofs von Turin, [* 4] begleitete dann dessen Schwager, den Grafen von Moretta, in gleicher Eigenschaft auf einer Gesandtschaftsreise nach Schottland, wo ihn die Königin als Sänger in ihre Kapelle aufnahm und später zu ihrem Sekretär für die französische Korrespondenz ernannte. Durch Treue und Diensteifer wußte er sich bald die Gunst der Königin in hohem Grad zu erwerben und in ihr den kühnen Plan einer Gegenreformation in Schottland und England zu erwecken; ein unerlaubtes Verhältnis bestand aber zwischen ihnen nicht, da Riccio, obwohl noch jung, doch keineswegs von angenehmem Äußern war.
Allein sein Einfluß gab zu Gerede Veranlassung und verdroß namentlich den Gemahl der Königin, Grafen Darnley, der Riccio als die Ursache des Widerstandes betrachtete, den sein Bestreben, an der Regierung Anteil zu erhalten, bei Maria fand. Daher verband er sich mit dem Kanzler Morton und einigen Lords, Riccio aus dem Weg zu räumen. Am drangen die Verschwornen bewaffnet in das Zimmer der hochschwangern Königin ein, wo Lord Ruthven den Günstling angriff, der dann, ins Vorzimmer geschleppt, von mehr als 50 Stichen durchbohrt wurde.