Rittig
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Johann, deutsch-amerikan. Journalist und Politiker, geb. zu Prag, [* 2] studierte die Rechte in seiner Vaterstadt, nahm teil an der Revolution von 1848, wurde gefangen, entfloh aus der Haft in die Schweiz, [* 3] war 1851 Privatsekretär Karl Vogts in Nizza, [* 4] wanderte das Jahr darauf nach Amerika [* 5] aus, nachdem er in Österreich [* 6] in contumaciam zum Tode verurteilt war, gründete 1852 in Cincinnati den »Unabhängigen«, war von 1857 bis 1861 an der »New Yorker Staatszeitung« thätig, begründete 1862 das »New Yorker Journal«, dem er bis 1867 als Chefredakteur vorstand, leitete alsdann verschiedene größere deutsche Blätter in Baltimore, [* 7] Louisville und St. Louis und übernahm 1873 die Redaktion des »Sonntagsblattes der New Yorker Staatszeitung«, welcher er bis zu seinem Tode angehörte. Er zeichnete sich besonders durch seine fein und geistvoll geschriebenen Theaterrezensionen und seine Feuilletons aus, von denen letztere gesammelt als »Federzeichnungen aus dem amerikanischen Stadtleben« (New York 1884) erschienen und zu den besten Leistungen deutsch-amerikanischer Litteratur zählen.