(Zauberring), eine
Operation in der Baumzucht, bei welcher man vom
Stamm oder
Ast eines lebenden
Baums einen 2
mm
breiten, bis zum
Splint gehenden Rindenring wegnimmt. Der Erfolg zeigt deutlich, daß die in den Blättern
erzeugten Bildungsstoffe hauptsächlich durch
Rinde und
Bast
[* 2] sich nach abwärts bewegen, indem der obere Wundrand sich sehr
stark verdickt, während der untere gar nicht weiter ernährt wird. Die Zurückhaltung der Bildungsstoffe oberhalb des Ringelschnittes
hat zur
Folge, daß ein solcherAst die lange vergeblich erwarteten
Blüten und
Früchte bringt, weshalb
die
Operation auch in der
Praxis angewendet wird, um diesen Erfolg zu erzielen.
eine Operation am Obstbaum, namentlich beim Kernobst und Weinstock, bestehend in der Fortnahme eines schmalen
(1 1/2-3 mm) Rindenstreifens eines Zweiges oder Triebes in Ringform. Der Ringelschnitt bewirkt, daß der von der Wurzel
[* 3] aufgenommene Saft
durch die jüngsten Holzschichten wohl in den Zweig gelangen, der in den Blättern umgewandelte Saft aber
zwischen Holz
[* 4] und Rinde nicht wieder austreten kann, um untere Baumteile und Wurzel zu ernähren; dadurch wird der abgeringelte
Zweig zur Fruchtbarkeit veranlagt oder eine bestehende Frucht in ihrer Entwicklung befördert (Zauberring). Man macht den Ringelschnitt beim
Wein unter der Traube nach dem Fruchtansatz mit einer eigens hierfür konstruierten Ringelzange (s. Tafel: Gartengeräte,
[* 5]
Fig.
12); beim Kernobst ringelt man im ersten Frühjahr einige Zweige eines unfruchtbaren Baums nahe an ihrer Basis.