Ricord
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Philippe, Mediziner, geb. zu Baltimore, [* 2] war 1831-60 Oberwundarzt am Hospital du Midi zu Paris [* 3] und seiner Zeit wohl die erste Autorität unter den Syphilidologen, indem er in mehr als 40 Jahren und bei einem überaus großen Material Gelegenheit hatte, reiche Erfahrungen über Syphilis zu sammeln. Die schon von Bell den Anschauungen Hunters gegenüber aufgestellte Lehre, [* 4] »daß der Scheiden- oder Harnröhrenausfluß eine von der Syphilis unabhängige Krankheit sei«, hat er durch Experimente und mit Hilfe des Récamierschen Spekulums unwiderleglich festgestellt (1832). Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir: »De l'emploi du speculum« (1833);
»Traité des maladies vénériennes« (1838; deutsch von Müller, Leipz. 1838) und »Clinique iconographique de l'hôpital des vénériens« (1841-66, mit 66 Tafeln);
»De l'ophthalmie blennorrhagique« (1842);
»Lettres sur la syphilis« (1851, 3. Aufl. 1863; deutsch von Liman, Berl. 1851);
»Leçons sur le chancre« (hrsg. von Fournier 1857, 2. Ausg. 1860).
Seine »Pathologie und Therapie der venerischen Krankheiten« wurde nach seinen Vorträgen und Bemerkungen von Lippert (Hamb. 1846) und Türck (Wien [* 5] 1846) bearbeitet.