Rhytina
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(Rhytina Ill.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Wale [* 4] und der Unterordnung der Sirenen oder Seekühe, mit der einzigen Art Rytina Stelleri Cuv. (Stellers Seekuh). Dies war ein großes, 8-10 m langes und an 480 Ztr. schweres Tier, bedeckt mit einer der rissigen Rinde alter Eichen ähnlichen, haarlosen Haut. [* 5] Sein Kopf glich dem eines Büffels, die Kiefer waren zahnlos, aber jederseits oben und unten mit einer festen, hornigen Kauplatte versehen, die Augen sehr klein und ohne Augenlider; das äußere Ohr [* 6] fehlte gänzlich, die Vordergliedmaßen waren schwielig und unten mit vielen kurzen Borsten dicht besetzt. Die Schwanzflosse war halbmondförmig. Das Borkentier ward von ¶
Steller in der Beringsstraße in der Nähe der amerikanischen Küste 1741 entdeckt, es lebte damals herdenweise im Meer und fraß Meergras oder Tang. Wegen ihrer Schwerfälligkeit unfähig, sich den Verfolgungen der Menschen zu entziehen, wurden diese Tiere mit großen eisernen Widerhaken, woran Seile befestigt waren, gefangen. Die Kamtschadalen und Tschuktschen machten Kähne aus der Haut und benutzten das Fett, welches angenehm roch und schmeckte, zu ihren Speisen und als Leuchtmaterial.
Das Fleisch war zwar gröber als Rindfleisch, aber, besonders das der Kälber, von gutem Geschmack. Angelockt durch Stellers Bericht über das Borkentier, strömten die Walfänger nach der Beringssee und richteten derartige Schlächtereien unter den Tieren an, daß sich die Zahl derselben schon 1757 sehr vermindert hatte. Das letzte Exemplar ward 1768 gesehen.
Vgl. Brandt, Über den Zahnbau der Stellerschen Seekuh (Petersb. 1833);
Derselbe, Symbolae sirenologicae (das. 1845-68);
Derselbe, Über Verbreitung und Vertilgung der Stellerschen Seekuh (6 Abhandlungen, das. u. Mosk. 1865-68).