Reiß
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Wilhelm, Reisender, geb. 1838 zu Mannheim, [* 2] machte seit 1855 wissenschaftliche Reisen durch Sizilien, [* 3] nach der Insel Madeira, [* 4] den Azoren, Kanaren und Südportugal, habilitierte sich 1864 als Dozent in Heidelberg, [* 5] bereiste 1866 Griechenland [* 6] und unternahm 1868 eine sehr erfolgreiche Reise nach Südamerika [* 7] in Gemeinschaft mit Stübel, von welcher er erst 1876 zurückkehrte. Letztere Reise führte ihn zuerst nach Martinique, sodann bei Santa Marta nach dem Kontinent.
Das
Gebirge von Tubará und Sabanalarga wurde besucht und sodann der
Magdalenenstrom befahren. Von
Bogotá aus wurde
Kolumbien
[* 8] nach allen
Richtungen hin durchforscht. Dann überstieg Reiß
die Zentralkordilleren zwischen
Lerida und
Manizales,
ging durch das Cáucathal nach
Popayan und traf in
Pasto wieder mit Stübel zusammen.
Fünf Jahre lang bildete sodann
Quito das
Hauptquartier. Reiß
bestieg als erster
Europäer den
Cotopaxi, was 1873 auch Stübel gelang. Beide fuhren dann
den
Amazonas hinab und besuchten längs der brasilischen
Küste fast alle bedeutenden
Städte bis nach
Rio de Janeiro.
[* 9] Aus Gesundheitsrücksichten
im Frühjahr 1876 nach
Europa
[* 10] zurückgekehrt, nahm Reiß
seinen
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Aufenthalt in Berlin, [* 12] wo er 1885 zum Vorsitzenden der Gesellschaft für Erdkunde [* 13] gewählt wurde, welchen Ehrenposten er aber Ende 1887 niederlegte. Außer zahlreichen zu Quito in spanischer Sprache [* 14] erschienenen Arbeiten publizierte er: »Die Diabas- und Lavenformation der Insel Palma« (Wiesbad. 1861);
»Die tertiären Schichten von Santa Maria (Azoren)« (mit Bronn, in Bronn und Leonhards »Jahrbuch« 1862);
»Ausflug nach den vulkanischen Gebirgen von Ägina und Methana 1866« (mit Stübel, Heidelb. 1867);
»Santorin. Die Kaimeni-Inseln« (mit Fritsch und Stübel, das. 1867);
»Geologische Beschreibung der Insel Tenerife« (mit Fritsch, Winterth. 1868);
»Geschichte etc. der vulkanischen Ausbrüche bei Santorin« (mit Stübel, Heidelb. 1868);
»Das Totenfeld von Ancon in Peru« (mit Stübel, Berl. 1880-87).