Rascĭen
(Rascia), Landschaft der Balkanhalbinsel, [* 2] s. Novipasar und Raizen.
Rascien
9 Wörter, 76 Zeichen
(Rascia), Landschaft der Balkanhalbinsel, [* 2] s. Novipasar und Raizen.
(auch Rascien), Sandschak im SO. des ehemaligen türk. Wilajets Bosnien, [* 4] grenzt an Serbien, [* 5] Albanien und Montenegro, wird vom Limfluß durchströmt, ist zum größten Teil ein unwirtliches Karstland und zählt auf 9955 qkm (181 QM.) 168,000 Einw. (meist Mohammedaner und Serben). Hauptort ist die Stadt Novipasar (Jenipasar) an der Raschka, mit elenden Straßen, ärmlichen Häusern und 12,000 Einw. Im O. der Stadt liegen der 1200jährige oktogonale Kuppelbau des noch immer benutzten römischen Bades, die uralte serbische Petrovokirche (einst ein heidnischer Tempel), [* 6] im Norden [* 7] dagegen auf einer Fallkuppe der Golia Planina die schön gelegene Klosterruine Jurjovi Stupovi.
An der Stelle des heutigen Novipasar stand zur Zeit des altserbischen Reichs Rassia, dessen die byzantinischen Geschichtschreiber schon im 9. Jahrh. erwähnen. Novipasar ist ein strategisch hochwichtiger Punkt, indem er einerseits die Verkehrslinie zwischen Bosnien und Rumelien sichert, anderseits die Verbindung Serbiens mit Montenegro hindert. Aus diesem Anlaß hält Österreich-Ungarn [* 8] auf Grund des Artikels 85 des Berliner [* 9] Vertrags seit September 1879 den westlichen Teil des Sandschaks, nämlich die Städte Plewlje, Prjepolje und Bjelopolje, mit 2793 Mann besetzt.