Rapperswyl
(Rapperschwyl), Landstädtchen im schweizer. Kanton [* 2] St. Gallen, auf einer in den Züricher See vordringenden Landzunge, mit altem Schloß, ist eine der belebtesten Dampferstationen des Züricher Sees, der Knotenpunkt, wo die Kurse des Obersees mit denen des Hauptteils sich verknüpfen, zugleich Station der Bahnlinie Zürich-Sargans-Chur und Ausgangspunkt für den Verkehr über Etzel und Schindellegi (speziell für Einsiedeln). Diesem Verkehr diente bis 1878 eine fast 1½ km lange geländerlose Holzbrücke, deren erste Anlage in das 14. Jahrh. fällt.
Gegenwärtig ist dieser Übergang durch eine
Eisenbahn ersetzt, welche als eine der Zufahrten der Gotthardroute fortgesetzt
werden soll. Eine Merkwürdigkeit besitzt in dem vom
Grafen
Plater gegründeten polnischen Nationalmuseum,
dem seit Juli 1869 die alte
Grafenburg mietweise überlassen ist. Rapperswyl
, der Hauptort des Seebezirks, zählt (1880) 2637 Einw.
In der Seegegend von Rapperswyl
laufen die
Grenzen
[* 3] der Kantone Zürich,
St.
Gallen und Schwyz
in einen
Punkt zusammen, der seit 1873 durch
einen 8 m hohen
Obelisken, den Dreiländerstein, bezeichnet ist. - ist eine jüngere
Gründung der
Grafen von Rapperswyl
, deren Stammschloß
Rapperswyl
auf der linken Seeseite, auf einem
Hügel bei
Altendorf, stand und im alten Zürichkrieg (1350) durch die
Züricher zerstört
wurde. Nach dem Aussterben des Mannesstamms (1284) kam die
Grafschaft an das
Haus
Österreich.
[* 4] 1450 begab
sich die Stadt unter den
Schutz der Kantone Uri,
Schwyz,
Unterwalden und Glarus
und machte von da an gewissermaßen einen schutzverwandten
Ort der
Eidgenossenschaft
aus, bis sie mit der Neugestaltung (1803) ein Teil des neugeschaffenen
Kantons St.
Gallen wurde.
Vgl. Rickenmann,
Geschichte der Stadt Rapperswyl
(2. Aufl., Rappersw. 1879).