Railway
spine
(spr. rehl-ue spein), s.
Rückenmarkserschütterung.
Railway spine
14 Wörter, 141 Zeichen
Railway
spine
(spr. rehl-ue spein), s.
Rückenmarkserschütterung.
eine selten vorkommende, mit Lähmungen einhergehende Krankheit, welche mit größerer Häufigkeit bei Eisenbahnschaffnern in England beobachtet ist, wo sie Railway-spine (spr. réhlwe-spein), d. h. Eisenbahnrückgrat, genannt wird. Sie bedingt in schweren Fällen zuweilen sofortigen Tod, während in leichtern sich die Kranken allmählich erholen, jedoch noch lange die Zeichen von Störungen der Rückenmarksfunktionen darbieten.
Gröbere anatomische Veränderungen des Rückenmarks sind bei Sektionen derartiger Patienten nicht nachweisbar, man nimmt deshalb feinere, bis jetzt nicht entdeckte Störungen der zelligen Elemente des Rückenmarks als Ursache an. Die ersten Erscheinungen der Krankheit pflegen in Bewußtlosigkeit, Lähmung einzelner Glieder, [* 3] Atemnot und Pulslosigkeit zu bestehen. Gehen diese Symptome glücklich vorüber, so bleibt meist eine allgemeine Schwäche in den Bewegungen zurück, ebenso Gefühlsstörungen und andre Symptome nervöser Erkrankung, welche dem Arzte die Stellung der Diagnose oft erschweren.
Die Dauer der Krankheit erstreckt sich meist auf lange Zeit, bis zu mehreren Jahren, und in einzelnen Fällen ist eine Heilung überhaupt nicht zu erzielen. Die Behandlung des ersten schweren Anfalles besteht in Anwendung geeigneter Reizmittel (Ätherinjektionen, starker Kaffee etc.), später ist eine fortgesetzte diätetische und elektrische Behandlung am Platz, verbunden mit dem Gebrauch kohlensäurehaltiger Eisenbäder, wie Kudowa, Elster [* 4] etc.
Vgl. Strümpell, Krankheiten des Nervensystems (4. Aufl., Leipz. 1887).