Ramstein
(Kt. Basel Land,
Bez. Waldenburg,
Gem.
Bretzwil). Burgruine (851 m) und Landgut (795 m), 1 km s.
Bretzwil. Die in den baslerischen Chroniken
und Urkundenbüchern genannten, ursprünglich freien
Herren von Ramstein
nahmen
Güter vom
Bischof zu
Lehen und traten so in
seinen Dienstadel ein. Sie gehörten zu den bedeutendsten Geschlechtern der Stadt und schenkten dieser
mehrere Bürgermeister und dem
Bistum Basel
einige
Bischöfe, so Imer von Ramstein
(1362-1368) und Beat Albert von Ramstein (1646-1651).
Sie begegnen uns zuerst in Urkunden des 12. Jahrhunderts als
Zeugen; dann waren sie Mitglieder des baslerischen Ritterbundes
der Sterner, der zur Zeit Rudolfs von
Habsburg die Psitticher bekämpfte.
Auch in der Folge konnten sie sich so wenig als die übrigen Adelsgeschlechter dem österreichischen Einfluss entziehen;
doch hielten sie neben den
Bärenfels,
Eptingen und Ratperg am treuesten von allen diesen Geschlechtern zur Stadt. Einige wurden
auch zu deren Hauptleuten ernannt. Ein bekannter Kriegsmann war Heinrich von Ramstein
, der 1428 den
Mut
hatte, dem spanischen Abenteurer Johann de Merlo im Turnier entgegen zu treten. Die Familie schied sich schon früh in zwei
Zweige, die Freiherren, welche hauptsächlich
Gilgenberg mit den
Dörfern
Nunningen,
Meltingen und
Zullwil, und die Edelknechte,
welche Ramstein
mit
Bretzwil besassen.
Jene starben mit dem Freiherrn Rudolf 1457 aus, doch folgten ihm sein natürlicher Sohn Hans Bernhard und der in der Geschichte
des Schwabenkriegs bekannte Hans Imer, Bürgermeister von Basel,
nach. Ramstein
mit
Bretzwil wurden durch den letzten Ramsteiner
,
Christoph, 1518 an die Stadt
Basel verkauft, während die
Herrschaft
Gilgenberg 1527 an Solothurn
überging. Vom
Schloss
Ramstein
, das 1356 durch das Erdbeben zusammenstürzte und grösstenteils wieder aufgebaut werden musste, gibt
Herrliberger
eine Abbildung.
Ein stattlicher Rundturm auf einem steilen Felsen ragte über die übrigen viereckigen Gebäude empor, so dass das Ganze einen prächtigen Anblick gewährte. Nach der Erwerbung durch die Stadt diente das Schloss bis 1668 einem besondern Landvogt zur Wohnung; dann vereinigte man diese Herrschaft zuerst mit dem Amt Liestal und 1673 mit dem Amt Waldenburg. Von da an wurden die Schloss- und Senngüter zuerst verpachtet, dann aber wohlverdienten Bürgern für einige Zeit zur Nutzniessung übergeben, so 1737 Lukas Schaub und 1767 Lukas Fäsch, späterem Landvogt von Riehen. 1798 verkaufte man Schloss und Sennhaus. Während aber die Meiereigebäude wieder neu aufgeführt wurden, liess man das Schloss verfallen, so dass jetzt nur noch spärliche Ueberreste davon zu erblicken sind.