Rüböl
,
gemeinschaftlicher Name für die fetten Öle, [* 2] welche aus den Samen [* 3] des Rapses und Rübsens (s. Brassica und Raps) durch Pressung, seltener durch Extrahieren mit Schwefelkohlenstoff gewonnen werden. Die Ausbeute beträgt 30-40 Proz. Das rohe Öl wird zur Verwendung als Brennöl raffiniert (s. Öle). Raps- und Rübsenöl sind dickflüssiger als Sommerraps-, Kohlsaat- oder Colzaöl; erstere erstarren bei 7°, letzteres erst bei 10°. Das spezifische Gewicht dieser Öle beträgt bei 15°: 0,90-0,92. Der Geschmack ist mild, der Geruch schwach, anfänglich nicht unangenehm;
sie lösen sich leicht
in
Äther, schwerer in
Alkohol, bestehen aus den
Glyceriden der
Ölsäure,
Stearinsäure und Erucasäure und
trocknen nicht an der
Luft. Rüböl
dient als Brennöl, zur
Darstellung von
Seife, zu Maschinenschmiere, zum Einfetten von
Leder und
Wolle. Zu letzterm
Zweck ist ein
Präparat aus Rüböl
als
Kernöl in den
Handel gekommen, welches das
Baumöl vollständig
ersetzen soll.
Erhitzt man Rüböl
bis nahe zum
Sieden, mischt dann 1/32 des
Gewichts zerriebene
Kartoffelstärke zu und erhitzt
weiter, bis sich ein süßlicher
Geschmack zeigt, so erhält man das sogen.
Schmalzöl, welches zur Verwendung in der
Küche
und Bäckerei empfohlen worden ist.