Röer
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Hans Heinrich Eduard, Sanskritist, geb. zu Braunschweig, [* 2] widmete sich unter Herbart in Göttingen [* 3] philosophischen Studien und las seit 1833 in Berlin [* 4] mehrere Jahre über philosophische Disziplinen. Von der religiösen und philosophischen Entwickelung der Hindu angezogen, trat ¶
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er 1839 in den Dienst der Ostindischen Kompanie, wurde 1841 Bibliothekar und 1846 Mitsekretär der Asiatic Society of Bengal, in deren Journal er unter anderm eine Übersetzung des »Vedânta-Sârâ« (Abriß der Wedântaphilosophie, 1845) veröffentlichte. Sein Hauptwerk ist die »Bibliotheca indica«, deren Herausgabe er bis zu seinem Weggang aus Indien leitete. Er begann mit den beiden ersten Abschnitten (Adhyâyas) der »Samhitâ« des Rigweda (mit Übersetzung und Kommentar, 1848),
wandte sich dann der heiligen Litteratur der sogen. Upanishad (»Vorträge«) zu und gab eine Reihe derselben in Text und Übersetzung nebst Kommentar heraus. Inzwischen vollendete er 1851 noch die Ausgabe des »Sâhitya-Darpana«, zu dem Ballantyne die Übersetzung lieferte (Kalkutta [* 6] 1866),
und 1855 die von des Königs Çrî Harsha Schauspiel »Uttara-Naishadha-Caritra« (mit Kommentar). Außerdem gab er mit Montriou die Übersetzung eines Teils des Gesetzbuchs des Yâjnavalkya heraus (Kalk. 1859). Im J. 1861 nach Braunschweig zurückgekehrt, starb er daselbst. Eine deutsche Übersetzung von Kanadas »Lehrsprüchen der Vaiçeshika-Philosophie« enthält die »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft« (1867 u. 1868).