Quintus
Icilĭus, s. Guichard. ^[= (spr. ghischár), Karl Gottlieb, der unter dem Namen Icilius bekannte Liebling Friedrichs ...]
Quintus Icilius
9 Wörter, 86 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Quintus
Icilĭus, s. Guichard. ^[= (spr. ghischár), Karl Gottlieb, der unter dem Namen Icilius bekannte Liebling Friedrichs ...]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Quintus
Icilĭus, Militärschriftsteller, s. Guichard.
(spr. ghischár), Karl Gottlieb, der unter dem Namen Quintus Icilius bekannte Liebling Friedrichs d. Gr., Militärschriftsteller, war 1724 zu Magdeburg [* 4] aus einer Familie französischer Réfugiés geboren, studierte Theologie und orientalische Sprachen, trat aber 1747 als Fähnrich in holländische Dienste, [* 5] ward schon 1752 als Hauptmann abgedankt und ging 1754 nach England, wo er sich wieder gelehrten Studien widmete und das kriegswissenschaftliche Werk »Mémoires militaires sur les Grecs et les Romains« (Haag [* 6] 1758, 2 Bde.; Berl. 1774, 4 Bde.) schrieb. 1757 trat er als Freiwilliger bei der preußisch-englischen Armee ein und ward durch den Herzog Ferdinand von Braunschweig [* 7] mit Friedrich d. Gr. bekannt, der ihn als Hauptmann in sein Gefolge nahm und als gelehrten Militär gern um sich hatte.
Bei einem Gespräch 1759 in Landeshut über einen Centurio in der Schlacht bei Pharsalus, Quintus Cäcilius (oder vielmehr Gajus Crastinus, vgl. Cäsar, B. C. III, 91-99, u. Appianos, Emph. II, 82), nannte der König diesen Quintus Icilius. Guichard erlaubte sich, diesen Irrtum zu verbessern, worauf der König halb ärgerlich bemerkte: »Nun soll Er auch zeitlebens Quintus Icilius heißen!« Guichard führte fortan auf ausdrücklichen Befehl des Königs diesen Namen in Listen und Berichten.
Als Major eines Freibataillons befehligte er dasselbe in den Feldzügen von 1759 und 1760 so geschickt, daß ihm der König ein Freiregiment und den Auftrag gab, noch sieben andre Freibataillone zu errichten. Im Januar 1761 plünderte er auf Befehl des Königs das Schloß Hubertsburg. In den Feldzügen 1761 und 1762 war er bei der Armee des Prinzen Heinrich. Auch nach dem Frieden behielt ihn der König bei sich und ernannte ihn 1765 zum Oberstleutnant, später zum Obersten. Guichard starb in Berlin. [* 8] Er schrieb noch: »Mémoires critiques et historiques sur plusieurs points d'antiquités militaires« (Berl. 1773, 2 Bde.).