Seine
Kleidung besteht in weiten weißwollenen Unterhosen, einem Oberkleid von demselben
Stoff mit weiten Ärmeln, umgürtet mit einem schwarzen Ledergürtel.
(spr. -tschi-), frz. Polichinelle, eine Charaktermaske
der neapolit. Volksposse, erscheint in der Commedia dell'arte seit Ende des 16. Jahrh. fast
immer in der Rolle eines possenhaften Dieners, ward im 18. Jahrhundert durch den neapolit. Lustspieldichter
Carlone ausgebildet und zu großer Beliebtheit gebracht und ist bis jetzt eine Hauptgestalt im neapolit. Volkslustspiel
und auf dem Marionettentheater geblieben. Pulcinella heißt jetzt in den Stücken mit Zunamen Catrulo und ist hier von alters her
aus Acerra gebürtig.
Dummheit und Plumpheit paaren sich
bei ihm, wie gewöhnlich beim Typus des Bauern, mit Verschlagenheit und Spötterei; er ist
dabei meist feige und gefräßig. Seine Tracht besteht in weißwollenen Pluderhosen und weitärmeligem Oberkleide von demselben
Stoffe, mit einem Herzen von rotem Tuch benäht, mit Fransen besäumt und mit einem schwarzen Lederstreifen
oder Haarseil umgürtet. Um den Hals trägt er eine Leinwandkrause, auf dem Kopfe eine weißwollene, lang gespitzte und rot
bezipfelte Mütze. Drei Viertel des Gesichts sind mit einer schwarzen Maske bedeckt; die Nase
[* 5] ist krumm und spitz wie ein Vogelschnabel.
Besonders bezeichnend für den Pulcinella ist ein quiekender oder gellender Stimmton, den der Marionettenspieler
mit einem Stückchen Holz
[* 6] oder Blech im Munde hervorbringt. –
Vgl. Scherillo, La Commedia dell'arte inItalia (Tur. 1884).