Psychophysīk
(griech.) unterscheidet sich von Psychologie (s. d.), welche ausschließlich psychische, und Physiologie (s. d.), welche ebenso ausschließlich physische Vorgänge zum Gegenstand hat, dadurch, daß sie sowohl psychische als physische Vorgänge oder vielmehr die Beziehungen zwischen beiden zum Gegenstand hat und daher zwischen obigen beiden Wissenschaften eine Mittelstellung einnimmt. Dieselbe untersucht einerseits die körperlichen Bedingungen der Seelenthätigkeiten (z. B. der Empfindung von Nervenreiz; Webersches oder Fechnersches Gesetz: »Empfindungen verhalten sich wie die Logarithmen ihrer Reize«),
anderseits die Abhängigkeitsverhältnisse des Körpers von der Seele (z. B. der Muskelbewegung vom Willensimpuls). Weder eine Erkenntnis des innern Wesens des Psychischen noch die Identität desselben mit dem des Physischen ist dadurch gegeben.
Vgl.
Fechner,
Elemente der Psychophysik
(Leipz. 1859, 2 Bde.);
Derselbe, In
Sachen der Psychophysik
(das. 1877);
Derselbe,
Revision der Hauptpunkte der Psychophysik
(das. 1882);
Langer, Die
Grundlagen der Psychophysik
(Jena
[* 2] 1876);
Hering, Über
Fechners psychophys
isches
Gesetz
(Wien
[* 3] 1876);
G. E.
Müller, Zur Grundlegung der Psychophysik
(Berl.
1878);