Prechtler
,
Johann
Otto, Dichter, geb. zu Grieskirchen in
Oberösterreich, bezog die
Universität
Wien
[* 2] und kam
hier in freundschaftliche Beziehungen zu
Grillparzer, welcher ihm fördernde
Teilnahme zuwendete und auch zur Beamtenlaufbahn
(1834) verhalf. Schließlich (1856) wurde Prechtler
sogar sein Nachfolger auf dem
Posten eines Archivdirektors
im
Finanzministerium. Nachdem er 1866 wegen eines Augenleidens in den
Ruhestand getreten, lebte er abwechselnd in
Passau,
[* 3]
Steyr,
Linz,
[* 4] zuletzt in
Innsbruck,
[* 5] wo er starb.
Prechtlers
erste
»Dichtungen« erschienen gesammelt
Wien 1836; darauf ließ er vorzüglich
Dramen folgen
und zwar in einer erstaunlichen Produktivität. Die Jahre 1843-48 brachten je eine, auch mehrere dramatische
Arbeiten von
ihm auf die Hofburgbühne. »Isfendiar« (1843),
»Die Kronenwächter« (1844),
ferner »Die Rose von Sorrent« (1849),
»Johanna von Neapel« [* 6] (1850),
»Er sucht seine
Braut«
(Lustspiel) erlebten kürzere oder längere Zeit Wiederholungen; kein
Stück
brachte es jedoch zum allgemeinen Durchdringen oder zu dauernder Geltung auf der
Bühne. Prechtler
verfaßte auch an 40
Operntexte,
die zum großen Teil komponiert wurden, so
»Gutenberg«, von
Fuchs,
[* 7] und
»Diana von Solange«, vom
Herzog Ernst von
Koburg.
[* 8] Die erste
Gesamtausgabe seiner »Gedichte« erschien
Wien 1844;
außerdem veröffentlichte er: »Das Kloster am See«, epische Dichtung (das. 1847; 2. Aufl. u. d. T.: »Das Kloster am Traunsee«, Gmunden 1869);
»Ein Jahr in Liedern« (Wien 1849);
»Zeitlosen«, Gedichte (das. 1854),
und die spätern Gedichtsammlungen: »Sommer und Herbst« (Stuttg. 1870),
»Zeitakkorde« (Linz 1873),
»Das Paradies der Kronprinz Rudolfsbahn« (das. 1874) und »Akkorde von der Giselabahn« (das. 1877).