Prévost
d'Exiles
(spr. prewo deggsihl),
Antoine
François, franz. Schriftsteller, geb. zu
Hesdin in
Artois,
trat in den Jesuitenorden, verließ denselben aber aus
Neigung für die militärische Laufbahn und ein
ausschweifendes
Leben mehrmals wieder, trat später in den
Orden
[* 2] der
Benediktiner von St.-Maur, entfloh aus dem
Kloster und ward
nach längerm Aufenthalt in
Holland und einem kürzern in
England 1734 zu
Paris
[* 3]
Almosenier und
Sekretär
[* 4] seines
Gönners und
Protektors,
des
Prinzen
Conti. Er starb auf tragische
Weise, indem er als Scheintoter seziert wurde, in
Chantilly.
Von seinen Schriften (ca. 200 Bde.) ist am berühmtesten der Roman »Manon Lescaut« (ursprünglich: »Histoire du chevalier Desgrieux et de Manon Lescaut«, 1733), der ein ungewöhnliches Interesse erweckt wegen der Kraft [* 5] und Wahrheit der geschilderten Leidenschaften und bis in die neueste Zeit wieder aufgelegt ist (beste Ausgabe von Montaiglou ^[richtig: Montaiglon (= Anatole de Montaiglon, 1824-1895)], mit Vorrede von A. Dumas, 1875). Die Heldin ist 1851 von Barrière und Fournier auf die Bühne gebracht worden. Seine übrigen Werke, denen man die Flüchtigkeit des Plans und die Schnelligkeit der Abfassung anmerkt, sind vergessen. Seine »Œuvres choisies« sind veröffentlicht mit denen von Le [* 6] Sage (Par. 1783 ff., 54 Bde.; 1810-16, 55 Bde.).