Titel
Potosi
,
1)
Departement der südamerikan.
Republik
Bolivia,
[* 2] im
SW. des
Staats, hat ein
Areal von 140,630
qkm (2554 QM.) mit (1882) 237,755 Einw.,
zur Hälfte
Indianer. Potosi
umfaßt den
Süden der
Hochebene von
Bolivia, mit ausgedehnten Salzpampas
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sowie den Ostabfall der Kordillere, welcher die Quellflüsse des Pilcomayo entspringen. Das Departement ist berühmt wegen seines
Reichtums an Silber, hat aber auch Kupfer
[* 4] und Zinn. Auch die Viehzucht
[* 5] ist bei großen Herden von Schafen, Ziegen, Lamas und Alpakos
von Bedeutung. Die gleichnamige Hauptstadt, durch ihre reichen Silberbergwerke bekannt, liegt am Südabhang
des 4688 m hohen Gebirgsstocks Cerro de Potosi
, unweit der Quellen des Pilcomayo, 3960 m ü. M., gehört also zu den höchst gelegenen
Städten der Erde.
Sie liegt auf unebenem Terrain in öder Gegend und gleicht fast einem Ruinenfeld, indem die Bevölkerung
[* 6] seit 1611 von 160,000
Seelen auf 11,944 herabgesunken ist. Sie hat eine in edlem Stil erbaute Hauptkirche, eine stattliche Münze
(1562 erbaut) und großartige Reservoirs, welche die Stampfmühlen sowie die Stadt mit Wasser versehen. Das Klima
[* 7] ist wegen der
plötzlichen Temperaturwechsel unangenehm, und die dünne Luft verursacht Europäern Atmungsbeschwerden. Der Haupterwerbszweig
ist noch immer der Bergbau
[* 8] auf Silber, an welchem der Cerro sehr reich ist. Aber der Ertrag, der 1556-1606
jährlich fast 8 Mill. Pesos erreichte, ist seitdem sehr gesunken. Potosi
wurde 1545 von Juan Villaroel, dessen Sklave den Silberreichtum
des Cerro entdeckt hatte, gegründet. - 2) Stadt im SW. des nordamerikan. Staats Wisconsin, Grafschaft Grant, am Grant
River, hat sehr reiche Bleiminen und (1880) 2373 Einw. -
3) Hauptort der Grafschaft Washington [* 9] im nordamerikan. Staat Missouri, 80 km südwestlich von St. Louis, mit reichen Blei- und Eisenminen und (1880) 715 Einw. -
4) Stadt in Mexiko, [* 10] s. San Luis Potosi.