Portlandvase
[* 1] (früher Barberinivase), antikes Gefäß, [* 2] ward mit Asche gefüllt in einem Sarkophag [* 3] von ausgezeichneter Arbeit in einem unterirdischen römischen Grabgewölbe, in dem sogen. Monte del Grano vor Porta San Giovanni, zur Zeit Urbans VIII. (1623-44) aufgefunden. Der Sarkophag (angeblich derjenige des Alexander Severus und seiner Mutter Julia Mammäa) befindet sich im Museum des Kapitols; die Vase aber kam in die Barberinische Bibliothek zu Rom, [* 4] dann in den Besitz des Engländers W. Hamilton, weiter in den des Herzogs von Portland.
Jetzt ist sie im
Britischen
Museum. Sie besteht aus einem dunkelblauen, durchsichtigen Glasfluß, über welchem sich ein weißer,
opaker befindet.
Ihre
Höhe beträgt gegen 25
cm, ihr breitester
Durchmesser 15
cm. Die
Reliefs auf derselben
sind meisterhaft, ihr
Inhalt ist noch nicht sicher erklärt. Nach
Winckelmann stellen sie die
Fabel von der
Thetis dar, welche
sich unter anderm auch in eine
Schlange
[* 5] verwandelte, um den Nachstellungen des
Peleus auszuweichen (s. Abbild.) 1845 wurde
die Portlandvase
von einem englischen
Narren, der sich dadurch berühmt machen wollte, von ihrem
Postament herabgeworfen.
Die dadurch bewirkten
Beschädigungen sind aber so gut ausgebessert worden, daß man fast nichts mehr davon wahrnimmt. Die
Portlandvase
ist schon früher von
Wedgwood kopiert, neuerdings aber auch von englischen
Industriellen in
Glas
[* 6] nachgebildet worden.
[* 1]
^[Abb.: Portlandvase
(Britisches Museum).]