Pommersche
Gans
, s.
Gänsezucht.
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Gänsezucht.
Gänsezucht aus Liebhaberei wird in weit geringerm Maße getrieben, als Entenzucht. Schuld daran
ist die Gewohnheit der Gänse, meist auf dem Ufer zu verweilen und dort alles Gras abzuweiden, sodaß man weder einen belebten
Weiher noch grünes Ufer hat, wie dies bei der Entenhaltung und -Zucht der Fall ist. Von den im Artikel Gans
aufgezählten
Arten zeichnet sich namentlich die Nilgans
durch leichte Zucht aus; doch pflanzen sich auch alle
übrigen nicht schwer fort, wobei dieselben Regeln gelten, wie bei der Entenzucht.
Auch die Brutdauer
ist die gleiche und die Aufzucht in der Regel leichter, als die der jungen Enten.
[* 5] Von größerer Bedeutung
ist die Gänsezucht, welche sich auf die domestizierten Rassen erstreckt. Die zahme oder Hausgans
,
die fast überall in der nördl. gemäßigten Zone gezüchtet wird, stammt ohne Zweifel von
der Graugans (Anser cinereus Meyer, s. Gans
) ab, hat sich aber durch die Züchtung dahin verändert, daß die Körperentwicklung
eine viel größere, auch nebenbei das Gefieder vielfarbiger geworden ist; denn während die Graugans
nur ein Gewicht von 4 bis 5 kg erreicht und von grauer Färbung ist, gehören gemästete Gänse von 12 bis 15 kg nicht zu
den Seltenheiten und man findet die zahme Gans
sowohl mit rein weißen, wie auch weiß und grauen und ganz grauen Federn.
Während man in Norddeutschland, speciell in Pommern, [* 6] bestrebt ist, soviel Muskelfleisch wie möglich zu erzeugen, und zu diesem Zwecke die Gänse anfangs fleißig weidet und späterhin mit Hafer [* 7] und Möhren in reinlich gehaltenen, nicht zu engen, möglichst warmen Ställen kräftig füttert, geht das Bestreben im Elsaß dahin, recht viel Fett und, in Verbindung damit eine große, bis 2 kg schwere Leber zu erzielen. Man erreicht dies dadurch, daß man die Tiere im Alter von 3 bis 4 Monaten ab gewaltsam mästet.
Hierzu sperrt man sie in enge Käfige, in denen sie sich nicht herumdrehen können, und stopft ihnen alle paar Stunden soviel
wie möglich Kügelchen aus Gersten- oder Haferschrot, Maismehl und Wasser, entweder mit der Hand
[* 8] oder
mit einer besondern Maschine
[* 9] ein. – Nicht allein, daß man die Gans
für Nahrungszwecke züchtet, auch für die Federgewinnung
ist dieselbe von großem Nutzen. Die Federn der geschlachteten Gans
bilden schon eine Einnahmequelle, auch das lebende
Tier wird zweimal im Jahre, im Frühjahr und Nachsommer, seiner Daunen und Federn an Brust und Bauch
[* 10] beraubt; die von lebenden
Tieren hält man für wertvoller als die von geschlachteten. Die Schwungfedern der Flügel benutzte man früher zu Schreibfedern,
die durch die Stahlfeder verdrängt sind.
Man teilt unsere Hausgans
in eine Anzahl Rassen ein, von denen die gewöhnliche Landgans
und die seit
etwa 10 Jahren eingeführte Italienische Gans
der Graugans wohl am nächsten stehen; ihre Farben sind graubunt, grau, weniger
reinweiß. Die Pommersche Gans (s. Tafel: Geflügel,
[* 4]
Fig. 9), seit lange in Pommern, Mecklenburg
[* 11] und Westpreußen
[* 12] gezüchtet,
zeichnet sich der vorgenannten gegenüber durch Körpergröße aus und kommt meistens in Reinweiß, weniger
graubunt vor.
Noch etwas größer ist die Emdener Gans
(s. Tafel: Geflügel,
[* 4]
Fig. 8), die in Ostfriesland und den benachbarten Gegenden gezogen
wird; dieselbe kommt hauptsächlich nur in Weiß vor und besonders diese Gans
wird auch nach andern Teilen
Deutschlands,
[* 13] sowie nach Böhmen
[* 14] und Ungarn
[* 15] zur Zucht ausgeführt. Die größte der Gänse ist die Toulouser Gans (s. Tafel: Geflügel,
[* 4]
Fig. 10), fast immer nur in Grau vorkommend, von gedrungenem Körperbau und mit tief herabhängendem Bauch. Als Nutzgans
dürfte
diese aber nicht in Betracht kommen, sondern unter die Ziergänse zu zählen sein, als deren Vertreter
noch die zahme Höckergans (s. Tafel: Geflügel,
[* 4]
Fig. 1 u. 2), die Lockengans
u.a.m. zu nennen sind.
Zur Zucht der Gänse nimmt man am besten 1–2 J. alte Weibchen und hält auf 5–8 derselben ¶