Politzer
,
Adam,
Mediziner, geb. 1835 zu
Alberti in
Ungarn,
[* 2] studierte 1859 in
Wien,
[* 3] widmete sich speziell der Ohrenheilkunde,
arbeitete in
Ludwigs
Laboratorium,
[* 4] stellte in
Würzburg
[* 5] Forschungen an über den
Mechanismus der
Ohrtrompete,
in
Paris
[* 6] über die
Schwingungen des
Trommelfells und der
Gehörknöchelchen und in
London
[* 7] über die pathologische
Anatomie des
Ohrs. Nach
Wien zurückgekehrt, habilitierte er sich an der dortigen
Universität und wurde 1871 zum
Professor der Ohrenheilkunde
ernannt. 1863 veröffentlichte er ein neues Heilverfahren gegen
Schwerhörigkeit infolge von Unwegsamkeit
der Eustachischen
Ohrtrompete und von
Katarrh des Mittelohrs und erzielte mit demselben (Eintreibung von
Luft in die Eustachische
Röhre) die glänzendsten Erfolge. Er begründete in
Wien eine sehr bedeutende Sammlung anatomischer und pathologisch-anatomischer
Präparate des
Gehörorgans und lieferte höchst instruktive
»Plastische
[* 8]
Darstellungen der
Krankheiten des
Trommelfells«. Politzer
schrieb: »Beleuchtungsbilder des
Trommelfells im gesunden und kranken Zustand«
(Wien 1865),
»Lehrbuch der Ohrenheilkunde« (Stuttg. 1878-82, 2 Bde.) und gab »Zehn Wandtafeln zur Anatomie des Gehörorgans« (Wien 1873) heraus.