Plastische
[* 2] Massen, Mischungen verschiedenartige Substanzen, welche zum Abformen, besonders zur billigen Herstellung von Verzierungen an Möbeln, Spiegel- und Bilderrahmen, Thüren und Täfelwerk dienen. Die Zahl derartiger Mischungen, welche, verschiedenen Zwecken angepaßt, vorgeschlagen worden sind, ist sehr groß; beachtenswert sind besonders die Holzsurrogate, das künstliche Holz [* 3] (Holzmasse, Bois durci, Holzpaste). Das Bois durci (Patentholz) von Latry u. Komp. in Paris [* 4] wird aus harzreichen Sägespänen und Blutalbumin unter Anwendung von Druck und Wärme [* 5] hergestellt.
Man pulvert die
Sägespäne, rührt sie mit
Wasser und
Blut an und trocknet sie bei 50-60°. Dies
Pulver wird dann in
Formen
mit Stahlmatrizen gefüllt
(Holzgießerei) und, während es unter kräftigen hydraulischen
Pressen gepreßt wird, durch Gasflammen
erhitzt. Die fertige
Masse kann wie
Holz bearbeitet, geschliffen, poliert, lackiert etc. werden und besitzt ein
spezifisches Gewicht
von 1,3.
Holzstoff
[* 6] (s. d.) liefert, mit Leimlösung gepreßt, eine sehr feste
Masse, welche die
Formen gut ausfüllt
und nach dem Tranken mit heißem dicken Leinölfirnis auch vollkommene Widerstandsfähigkeit gegen
Wasser erlangt. Zu plastischen
Massen aus
Wachs nimmt man vorteilhaft 3 Teile
Wachs und 1 Teil
Schellack oder 1 Teil
Wachs, ½ Teil
Öl und 1 Teil Roggenmehl
oder 4 Teile
Wachs, 2 Teile
Schwefelblumen und 6 Teile
Kolophonium. Die
Kreidepaste erhält man aus 6 Teilen
Leim, 2 Teilen weißem
Pech, 2 Teilen
Terpentin, etwas Leinölfirnis und
Kreide;
[* 7] die
Aschenpaste, welche sich durch
Zähigkeit
und
Festigkeit
[* 8] auszeichnet, bereitet man aus Holzasche, Mehlkleister und Druckpapier, welches in
Wasser erweicht und zerstampft
wurde.
Vgl.
Höfer, Fabrikation künstlicher plastischer
Massen
(Wien
[* 9] 1887).