Piso
,
Beiname einer
Familie des römisch-plebejischen
Geschlechts der Calpurnier, mit den weitern Beinamen Cäsoninus
oder Frugi.
Lucius Piso
Cäsoninus, Prätor 61
v. Chr., verheiratet seine Tochter
Calpurnia 59 an
Julius Cäsar
und erhielt durch dessen Einfluß 58 das
Konsulat.
Da er des
Clodius feindselige Maßregeln gegen
Cicero begünstigte, ward er 55 von
diesem in einer noch erhaltenen
Rede wegen schlechter
Verwaltung der
Provinz
Makedonien im
Senat heftig angegriffen.
Im J. 50 war er
Zensor; 49 suchte er die aristokratische
Partei vergeblich zu einem friedlichen
Vergleich mit
Cäsar zu bewegen,
wie auch seine Bemühung, nach
Cäsars Ermordung den
Frieden zu erhalten, fruchtlos war.
Die Zeit seines
Todes ist unbekannt.
Sein Sohn
Lucius
Calpurnius Piso
Cäsoninus,
Konsul 15
v. Chr., Günstling
des
Augustus, als dessen
Legat er 11
v. Chr. die Thraker besiegte, und des
Tiberius, der ihm 17
n. Chr. die Präfektur der Stadt
übertrug, starb, 80 Jahre alt, 32
n. Chr. und ist vermutlich der an den und dessen
Söhne
Horatius seine
»Epistel über die
Dichtkunst« richtete.
Lucius
Calpurnius Piso
, mit dem Beinamen Frugi (der »Biedere«),
gab als Volkstribun 149 v. Chr. das erste Gesetz gegen Erpressungen (lex Calpurnia repetundarum),
kämpfte 133 gegen die Sklaven
in
Sizilien
[* 2] und verfaßte eine Geschichte
Roms, von welcher noch einige Bruchstücke (in
Peters »Historicorum romanorum reliquiae«,
Bd. 1, 2. Aufl., Leipz.
1887) vorhanden sind. Gnäus
Calpurnius Piso
war 7
v. Chr. mit
Tiberius
Konsul und erhielt von diesem 18
n. Chr.
Syrien zur
Verwaltung. Es wurde ihm schuld gegeben, daß
er den
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mehr
Germanicus in Antiochia vergiftet habe (19), und als er deshalb nach seiner Rückkehr angeklagt wurde, tötete er sich selbst
(20). Gajus Calpurnius Piso
wurde 65 n. Chr. an die Spitze einer Verschwörung gegen Nero gestellt und tötete sich selbst, als die
Verschwörung entdeckt wurde. Lucius Calpurnius Piso
Frugi Licinianus ward von Galba adoptiert und damit zu
seinem Nachfolger bestimmt, aber mit ihm durch Otho 69 n. Chr. ermordet.