Pisides
,
Georgios, byzant. Dichter, nach seiner
Heimat
Pisidien benannt, Diakon der
Sophienkirche und Chartophylax
(Archivar)
in
Konstantinopel
[* 2] unter
Kaiser Heraklius (610–641), ist der beste Jambendichter der byzant. Zeit. In
mehrern großen Gedichten behandelt Pisides
polit. Ereignisse seiner Zeit, wie den Perserzug des Heraklius, dessen
Sieg über Khosrev II., den
Angriff der
Avaren auf
Konstantinopel 626, dann philos.-theol. Vorwürfe, wie die Erschaffung der
Welt (Hexaëmeron), die
Eitelkeit des Lebens u. s. w. Noch glücklicher ist Pisides
in
seinen
Epigrammen, von denen eine große Zahl jüngst in einer vom
Athos nach
Paris
[* 3] gebrachten Prachthandschrift aufgefunden
und von L.
Steinbach in den
«Wiener
Studien», Bd. 13 (1891) und 14 (1892) veröffentlicht
worden ist. Die übrigen Werke des Pisides
sind nach frühern Drucken herausgegeben bei Migne, «Patrologia
graeca», Bd. 92.