Pigault
-Lebrun
(spr. pigo-löbröng), eigentlich
Charles
Antoine
Guillaume Pigault
-Lebrun de L'Epinoy, franz. Romanschriftsteller
und
Dramatiker, geb. zu
Calais,
[* 2] hatte eine äußerst bewegte
Jugend, wurde
Schauspieler und
Soldat,
bekleidete von 1806 bis 1824 ein Unteramt bei der Mautverwaltung und starb Von seinen
Romanen (im ganzen über 70 Bde.)
hatten den meisten
Ruf: »L'enfant du carnaval« (1792);
»Les barons de Felsheim« (1798);
»La folie espagnole« (1799) und »M. Botte« (1802);
von seinen Lustspielen verdienen »Le [* 3] pessimiste« (1789),
»L'amour de la raison« (1791) und »Les rivaux d'eux-mêmes« (1798) Hervorhebung.
Lebhafte
Phantasie,
Wahrheit in der Schilderung der
Charaktere, gelungene Anlegung
und Ausführung des
Plans sind Pigault
-Lebrun im hohen
Grad eigen; dagegen ist sein
Witz oft plump und frivol. Seine
Romane und
Dramen nebst den
»Mélanges littéraires et critiques« (1816, 2 Bde.)
sind in seinen
»Œuvres complètes« (1822-1824, 20 Bde.) vereinigt.
Noch sind zu erwähnen: »Le citateur« (1803, 2 Bde.;
neue Ausg.,
Brüssel
[* 4] 1878),
eine Sammlung von Citaten gegen die christliche Religion (während der Restauration unterdrückt, nach 1830 wiederholt aufgelegt),
und seine (ziemlich wertlose) »Histoire de France« (1823-30, 8 Bde.).