Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
234 Wörter, 1'767 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
C6H6O3 , eine Substanz, welche durch Spaltung vieler höher zusammengesetzter
Pflanzenstoffe, wie Drachenblut, Gummigutt, Kino, Quercitrin, Morin, Maklurin etc., erhalten werden kann, in großen, farblosen Prismen kristallisiert, sich leicht in Wasser, Alkohol und Äther löst und sehr süß schmeckt, bildet ein äußerst empfindliches Reagens auf Holzsubstanz. Bringt man einen Tropfen einer ½prozentigen Lösung von Phloroglucin auf einen Fichtenspan und benetzt die Stelle mit Salzsäure, so färbt sie sich alsbald schön und lebhaft rot mit einem Stich ins Violette.
Diese Reaktion ist noch mit einer Lösung von 0,001 Proz. Phloroglucin durchführbar und daher äußerst wertvoll für die Pflanzenanatomie, indem es z. B. mit ihrer Hilfe gelingt, in den zartesten Keimlingen eine Verholzung der Gefäße nachzuweisen. Auch in technischer Beziehung verdient die Reaktion Beachtung. Alle Holzschleifstoffpapiere werden durch Phloroglucin intensiv rot; indes werden nicht nur Holz, sondern auch alle verholzten Gewebe gefärbt, während anderseits völlig gebleichter Holzstoff nicht nachgewiesen werden kann, da die Bleichmittel die färbende Substanz zerstören.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
ein mit dem Pyrogallol isomeres dreiwertiges Phenol, C6H3(OH)3, welches beim Schmelzen verschiedener Harze und des Resorcins mit Ätzkali entsteht. Es ist in Wasser, Alkohol und Äther leicht löslich und krystallisiert mit 2 Molekülen Krystallwasser in großen verwitternden Prismen.
Wasserfrei schmilzt es bei 220° und sublimiert bei höherer Temperatur.
Die wässerige Lösung wird durch Eisenchlorid intensiv violett gefärbt. In Gegenwart von Salzsäure ist Phloroglucin ein sehr empfindliches Reagens auf Holzsubstanz, indem es derselben eine rotviolette Färbung erteilt.