Gust., Dichter und Kritiker, geb. zu
Stuttgart,
[* 2] studierte 1825 - 30 in dem
Stift zu
Tübingen,
[* 3] wo
er auch längere Zeit als Repetent thätig war. Von 1885 an hielt sich Pfizer, mit litterar.
Arbeiten beschäftigt,
in
Stuttgart auf, wurde 1846 Professor am dortigen Gymnasium und trat 1849 in den württemb. Landtag. Er starb Aufsehen
erregte er zuerst durch die Herausgabe seiner «Gedichte» (Stuttg.
1831),
denen er, nachdem er
Italien
[* 4] besucht hatte, eine zweite Sammlung (ebd. 1835) folgen ließ. Sodann
schrieb er: «Martin
Luthers Leben» (Stuttg. 1836),
dem sich ein größeres Gedicht: «Der Welsche und der Deutsche,
[* 5]
Äneas Sylvius
Piccolomini und
Gregor von Heimburg, histor.-poet.
Bilder aus dem 15. Jahrh.» (ebd. 1844) sowie die «Geschichte
Alexanders d. Gr. für die
Jugend » (ebd. 1846) und «Geschichte der Griechen für die reifere
Jugend» (ebd. 1847) anschlossen. Auch übernahm er 1836 die Leitung der als Beiblatt zum
«Ausland» erscheinenden
«Blätter zur
Kunde der Litteratur des
Auslandes» und 1838 die Redaktion des lyrischen
Teils des «Morgenblattes».
Neue Gedichte, namentlich
das größere Gedicht «Die
Tatarenschlacht», veröffentlichte er in seinen
«Dichtungen epischer und episch-lyrischer
Gattung» (Stuttg. 1840).
Anonym erschien von ihm die Sammlung «Gereimte Rätsel aus dem
DeutschenReich» (Berl. 1876).
Paul Achatius, Politiker und Publizist,
Bruder des vorigen, geb. zu
Stuttgart, studierte zu
TübingenPhilosophie und Jurisprudenz und ward 1827 Oberjustizassessor bei dem Gerichtshof zu
Tübingen. 1831 trat
Pfizer aus dem
Staatsdienst und wurde von
Tübingen in die württemb.
Zweite Kammer gewählt, in der er siebenJahre lang als das
hervorragendste Mitglied der liberalen Opposition wirkte.
Gleich den andern
Abgeordneten der Opposition verzichtete er 1838 auf
eine Wiederwahl. 1848 tratPfizer in das liberale Märzministerium als Kultusminister ein, wurde
auch als Abgeordneter in die Deutsche Nationalversammlung gewählt, legte aber wegen körperlicher
Leiden
[* 6] schon un Aug. 1848 seine
Ministerwürde nieder. Im Herbst 1851 kehrte er als Oberjustizrat nach
Tübingen zurück und trat 1858 in den
Ruhestand. Er
starb zu
Tübingen.
Von P.s
Schriften sind hervorzuheben sein nach Form und Gehalt ausgezeichneter «Briefwechsel
zweier
Deutschen» (Stuttg. 1831; 2. Aufl. 1832),